Energie-Infrastrukturen: Landschaftsschutz warnt vor Flickenteppich
Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) befürchtet einen Flickenteppich von Windrädern, Photovoltaik-Anlagen und Speicherseen in der Schweiz. Die Organisation plädiert deshalb für Koordination bei der Planung für die Energiewende.
Kantone und Projektbetreiber nutzten die gelockerten Auflagen für den Bau von Windkraft- und Wasserkraftwerken und die Installation von Photovoltaik-Modulen, schrieb die Stiftung Landschaftsschutz am Donnerstag. «Dabei läuft man Gefahr, dass jede einzelne Energieform separate Landschaftsräume beansprucht.»
Die Folge wäre laut der Stiftung, dass in der Landschaft Wind-, Wasser- und Freiflächen-PV-Anlagen «unkoordiniert verstreut» würden. Eine übergeordnete Schutz- und Nutzungsplanung sei deshalb sinnvoll.
Die SL schlägt eine Energieinfrastrukturlandschaft vor. Bündelungen mehrerer Energieträger an einem Ort sollten geprüft werden. Eine Kombination von Wind- und Wasserkraft wie an der Grimsel respektive von Solar- und Windenergie wie auf dem Mont-Crosin im Jura würden noch infrastrukturfreie Gebiete von Bauten verschonen, schreibt sie.
In der Herbstsession beschloss das Parlament eine Solar-Offensive mit dem Ziel, im Winter mehr inländischen Strom zu produzieren. Die befristeten Änderungen im Energiegesetz sind bereits in Kraft. Die neuen Bestimmungen sollen ab 2025 vom Gesetz über eine sichere Stromversorgung abgelöst werden, das die Räte noch behandeln.
Unter anderem gelten erleichterte Bewilligungen und Investitionsbeiträge für Solar-Grossanlagen in den Bergen. Und ein «Grimsel-Paragraf» soll es ermöglichen, das seit Jahren geplante Staumauerprojekt im Berner Oberland schneller zu realisieren.