Energiekrise: Schweizer drehen Weihnachtsbeleuchtung zurück
Wegen der Energiekrise leuchtet «Lucy» in Zürich dieses Jahr nur auf Sparflamme. Auch Herr und Frau Schweizer dekorieren daheim weniger üppig.
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich wurde kürzlich die Weihnachtsbeleuchtung «Lucy» eingeschaltet.
- Wegen der Energiekrise brennt sie weniger lang als sonst.
- Auch die Schweizer Bevölkerung nimmt sich den Stromspar-Appell zu Herzen.
In Zürich wurde kürzlich die Weihnachtsbeleuchtung «Lucy» eingeschaltet. Wegen der Energiekrise wird dabei aber im Vergleich zu anderen Jahren Strom gespart. Auch die Bevölkerung nimmt sich den Spar-Appell der Regierung zu Herzen, wie Verkaufszahlen und eine Strassenumfrage in Zürich zeigen.
«Traue mich gar nicht, Lämpli aufzuhängen»
«Sehr gerne würde ich meine Lämpli am Balkon aufhängen, aber ich traue mich gar nicht», sagt Passantin Eva. Bisher habe sie nur einen Stern aufgehängt. Auch ihre Freundin Martina weiss noch nicht, ob sie überhaupt etwas dekoriert.
Anders Muñeca und Martina, welche ihr Zuhause schon als «sehr schön» bezeichnen. Dabei hätten sie noch gar nicht viel aufgehängt, sagt Muñeca. «Es ist noch moderat.»
Beide wollen nicht ganz auf Weihnachtsbeleuchtung verzichten, aber sie gehen wegen der Energiekrise bewusster damit um. «Ich schalte am Morgen und in der Nacht immer alles ab. Früher hat das einfach die ganze Zeit gebrannt», sagt Muñeca.
Gilbert findet auch die abgespeckte Version von Lucy «wunderschön, nach dem Motto weniger ist mehr». Ganz zum Verschwinden bringen würde er die Beleuchtung nicht, es müsse ja trotzdem etwas festlich aussehen.
Energiekrise: Schweizer kaufen weniger Weihnachtsbeleuchtung
Die diesjährige Devise ist klar: Lämpli ja, aber weniger als sonst. Das zeigen auch Zahlen von Digitec-Galaxus. Das Unternehmen hat im November 38 Prozent weniger Weihnachtsbeleuchtung und 24 Prozent weniger Lichterketten als im Vorjahr verkauft. Dafür verzeichnet Digitec-Galaxus eine stark gestiegene Nachfrage nach LED-Kerzen (+60 Prozent).
«Frau und Herr Schweizer dekorieren ihr Zuhause dieses Jahr wohl zurückhaltender als gewohnt. Insbesondere, was die Beleuchtung angeht», sagt Sprecherin Seraina Cadonau.
Grundsätzlich erleben Stromspar-Gadgets aktuell einen richtigen Boom. Auch Coop und Migros bestätigen eine gestiegene Nachfrage nach stromsparenden Produkten.