Angesichts der Energiekrise steigen die Heizkosten in der Schweiz stark an. Bereits jetzt zahlen Schweizer Haushalte höhere Beiträge, um die Kosten abzufedern.
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In der Schweiz steigen die Heizkosten in diesem Jahr um 40 Prozent an. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In diesem Jahr fallen für Haushalte 41 Prozent mehr Heizkosten an als im Vorjahr.
  • Viele Mieter zahlen bereits jetzt höhere Akontobeiträge, um die Kosten abzufedern.
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Nach den milden Temperaturen im Herbst hat nun die kalte Jahreszeit begonnen. Sowohl beim Strom als auch beim Gas hat sich die Lage in der Energiekrise zwar etwas entspannt. Dennoch zeigt eine aktuelle Studie der Zürcher Kantonalbank, dass Schweizer Haushalte dieses Jahr 41 Prozent mehr für Heizkosten bezahlen müssen.

Doch das ist erst der Anfang: 2023 dürfte sie nach der Endabrechnung erneut ein grosser Betrag erwarten. Bereits jetzt ergreifen deshalb einige Verwaltungen Massnahmen, um die hohen Heiz- und Nebenkosten abzufedern.

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Die Energiekrise wirkt sich aufs Portemonnaie aus: Damit die Heizrechnung 2023 abgefedert werden kann, zahlen Schweizer höhere Akontobeträge ein. - Keystone

Viele Verwaltungen empfehlen ihren Mietern deshalb seit Längerem, vorsorglich mehr einzuzahlen.

Jetzt ist klar: So werden die Akontozahlungen um bis zu 50 Prozent erhöht, wie die Westschweizer Zeitung «Tribune de Genève» berichtet.

Freiwillige Erhöhung der Beiträge

Auch in der Deutschschweiz hat diese Praxis bereits Einzug gehalten. «Die Akontozahlungen können angepasst werden. Dies haben wir sämtlichen Mietern empfohlen», sagt Alisha Held vom Immobiliendienstleister Privera gegenüber Nau.ch.

Im Schnitt zahlen Mieter derzeit freiwillig vorsorglich 20 Prozent mehr. Wegen der Freiwilligkeit machen dies derzeit etwas weniger als zehn Prozent der Mieter.

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In diesem Jahr stiegen die Heizkosten in der Schweiz um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
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Im nächsten Jahr erwartet die Schweizer Haushalte nach der Endabrechnung der Heizkosten erneut ein grosser Rechnungsbetrag.
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Um die Kosten abzufedern, bezahlen viele Mieterinnen und Mieter bereits jetzt höhere Akontobeiträge.

Auch Livit reagiert auf den signifikanten Kostenanstieg. Auf Anfrage heisst es, den Mietern werde empfohlen, selber Reserven zu bilden oder die Akontozahlungen zu erhöhen. «Die Anfragen seitens Mieter nehmen zu, sind aber noch nicht signifikant», sagt Livit-Kommunikationsleiterin Barbara Buchegger.

Bei Wincasa machten bisher fünf bis sieben Prozent der Mieter von der Möglichkeit Gebrauch, sagt Sprecher Janos Kick auf Anfrage.

Energiekrise: Es wartet ein «Preishammer»

Der Mieterverband berät regelmässig Mieter zu diesem Thema. «Um den Preishammer abzufedern, ist es sinnvoll, die Akontozahlungen zu erhöhen», rät Mediensprecher Fabian Gloor auf Anfrage.

«Alternativ können Mieterinnen und Mieter auch selbstständig sparen.» Die meisten würden aber den Aufforderungen der Verwaltungen nachkommen.

Heizen Sie aufgrund der Energiekrise weniger?

Die Anpassung hängt jeweils vom Alter, der Energieeffizienz und der Heizungsart des betroffenen Gebäudes ab. Dem Mieterverband Asloca zufolge beträgt die Erhöhung der Akontozahlungen in der Regel 50 Prozent. Sollten die Beiträge überschätzt werden, erhalten die Mieter das überschüssige Geld zurück.

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