Energiekrise: So viel teurer wird jetzt Campen
Schweizerinnen und Schweizer müssen 2023 fürs Camping tiefer in die Tasche greifen. Schuld daran ist die Energiekrise.
Das Wichtigste in Kürze
- Für Herr und Frau Schweizer wird das Campen dieses Jahr teurer.
- Aufgrund der Energiekrise erhebt der TCS neu einen Zuschlag.
- Die Reservationsanfragen liegen aktuell trotzdem auf einem «sehr hohen Niveau».
Am Osterwochenende gab es die ersten schönen Frühlingstage des Jahres. Viele nutzten die freien Tage dazu, die Campingsaison einzuläuten. Nun ist auch der grosse Regen vorbei, es kann losgehen.
Das Campen boomt – im vergangenen Jahr verzeichneten die TCS-Campingplätze erneut mehr Gäste. Im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019 wurden 40 Prozent mehr Buchungen verzeichnet. Doch im Herbst kam dann die Energiekrise – in vielen Gemeinden wurden deshalb die Energiepreise deutlich erhöht.
Das wirkt sich auch aufs Portemonnaie von Camperinnen und Campern aus. Denn der TCS verrechnet dieses Jahr neu einen Energiezuschlag.
Der Grund: Je nach Standort seien die Kosten für Strom, Gas und Co. um zwei bis 55 Prozent gestiegen, erklärt Sprecherin Vanessa Flack gegenüber Nau.ch.
Zuschlag wird aufgehoben, sollte sich Energiekrise entspannen
Der TCS bietet Pauschalpreise für Parzellen an, welche die Kosten für Wasser, Duschwasser, Strom und Entsorgung beinhalten. «Deshalb sind wir gezwungen, pro Nacht und Touristenparzelle generell einen Zuschlag von zwei Franken zu erheben», so Flack.
Für eine Woche Camping müssen also 14 Franken mehr bezahlt werden. Am Beispiel des Camping Disentis GR verdeutlicht bedeutet das: Für einen Standardstellplatz in der Hochsaison müssen statt 392 Franken seit der Energiekrise neu 406 Franken hingeblättert werden.
Der Preis für eine Woche Campen im grossen Zelt mit vorhandenem Strom ist von 378 auf 392 Franken gestiegen. Auch für ein kleines Zelt ohne Strom muss mehr bezahlt werden – obwohl hier keine Energiekosten erhoben werden. Im Jahr 2022 kostete eine Woche noch 308 Franken – jetzt sind es 322.
In der Nebensaison sind die Preise allgemein tiefer. Der Energiezuschlag bleibt jedoch bei 14 Franken pro Woche für Standardstellplätze und grosse Zelte.
Flack beruhigt jedoch: «Sollte sich die Situation wieder entspannen, so werden wir diesen Zuschlag wieder aufheben.»
Über den Saisonstart zeigt sich der TCS zufrieden. Der Start sei geglückt, mehr als die Hälfte der Campingplätze waren über Ostern ausgebucht, sagt Sprecherin Flack. Und auch die anderen Plätze hätten hohe Belegungsraten verzeichnet – trotz der eher kühleren ersten Tage.
Auch die Prognose für den Sommer sieht gut aus: «Zurzeit liegen die Reservationsanfragen auf sehr hohem Niveau», so Flack. Dabei übertreffen die Online-Buchungen sogar diejenigen in der gleichen Buchungsperiode 2022.