Gotthard: So viel länger wurde der Stau wegen Klima-Klebern
Auch dieses Jahr benötigten die Autofahrer an Ostern viel Geduld vor dem Gotthard. Die im Voraus angekündigte Rekord-Staulänge blieb aber aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Erneut kam es an den Ostertagen zu kilometerlangen Staus vor dem Gotthard-Tunnel.
- Die Maximallänge wurde am Karfreitag mit 19 Kilometern erreicht, ein Rekord blieb aus.
- Die Kantonspolizei Uri zeigt sich mit den ergriffenen Massnahmen zufrieden.
Alle Jahre wieder staut es an den Ostertagen vor dem Gotthard. Dieses Jahr wurde im Voraus sogar vor möglichen neuen Rekordwerten der Staulänge gewarnt. Grund dafür: In mehreren Kantonen und in einigen deutschen Bundesländern starteten am Osterwochenende die Frühlingsferien.
Zu neuer Spitzenlänge ist es dann trotz Strassen-Blockade durch Klima-Aktivisten nicht gekommen: «Der prognostizierte Rekordstau hat sich nicht eingestellt. Die Staulänge ist gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen», erklärt Vanessa Flack, Mediensprecherin vom TCS auf Anfrage von Nau.ch.
Gotthard: Stau stieg wegen Klima-Blockade von 15 auf 19 Kilometer Länge
Der Stau habe am Karfreitag zwischen 13 und 16 Uhr seinen Höhepunkt erreicht. Mit einer Länge von 19 Kilometern und mindestens drei Stunden Wartezeit. «Im Vorjahr verzeichnete der Gotthard-Stau in Richtung Süden am Karfreitag eine Länge von 22 Kilometern.»
Der Stau wäre laut Flack sicher etwas weniger lang gewesen, wenn die Passstrasse über den Gotthard offen gewesen wäre. Und: «Die Aktion der Klima-Aktivisten hat das Problem verschlimmert, da die Autobahn während 40 Minuten gesperrt wurde.»
Das Ergebnis: Trotz des raschen Eingreifens der Kantonspolizei Uri sei der Stau wegen der Klima-Kleber von 15 auf 19 Kilometer gestiegen. Die Wartezeit habe erst nach der Wiederöffnung des Tunnels drei Stunden betragen.
Laut der Kantonspolizei Uri sei am Karfreitag zudem ein weiteres Ereignis herausfordernd gewesen: Wegen eines Unfalls musste die Polizei nämlich um vier Uhr morgens die Autobahn in Richtung Süden für 1,5 Stunden sperren.
Die Kapo hält zudem fest: Die drei neuen Massnahmen mit der Sperrung von zwei Einfahrten und der Tempo-Drosselung auf 80 km/h wurden wirkungsvoll umgesetzt. Falls nötig, werde man nach einer detaillierteren Analyse die Massnahmen noch optimieren.
«Sie haben die gewünschte Wirkung erzielt, die Kantonsstrasse war zu keiner Zeit überlastet. Und wir konnten dadurch den Ausweichverkehr stark reduzieren», heisst es bei der Kapo.
Laut TCS kann es noch die ganze Woche zu Staus kommen
Zum Stau in Richtung Norden könne man gemäss TCS derzeit noch kein definitives Fazit ziehen. Es seien noch immer viele Reisende unterwegs. Am Ostermontag habe der Stau ab etwa neun Uhr vormittags begonnen. «Den Höhepunkt erreichte der Rückreise-Verkehr um zirka 18 Uhr mit 13 Kilometern und über zwei Stunden Wartezeit», sagt Flack.
Heute Dienstag sowie die restliche Woche sei vor dem Südportal immer wieder mit Stau zu rechnen.