Epidemiologe Tanner wird Präsident der Akademien der Wissenschaften
Die Akademien der Wissenschaften haben mit dem Epidemiologen Marcel Tanner einen neuen Präsidenten gefunden.
Das Wichtigste in Kürze
- Marcel Tanner ist neuer Präsident der Akademien der Wissenschaften.
- Er gehört auch zur Covid-19-Task-Force des Bundes.
Der Basler Epidemiologe Marcel Tanner ist zum Präsidenten der Akademien der Wissenschaften Schweiz gewählt worden. Aktuell ist der Infektionsbiologe auch Mitglied der Covid-19-Task-Force des Bundes .
Die Delegiertenversammlung wählte Marcel Tanner am Freitag, wie die Akademien mitteilten. Der ehemalige Leiter des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts fungierte zuvor bereits als Präsident ad interim. Zudem präsidierte er die Akademien der Naturwissenschaften.
In seiner neuen Funktion ist für Tanner besonders wichtig, das Vertrauen der Wissenschaft in der Bevölkerung zu stärken. Es gehe darum, dass die Leute sehen, was Wissenschaft leisten könne, sagte er in einem von den Akademien publizierten Interview.
Erste Malaria-Impfstoffstudie
Aktuell leitet der Basler Epidemiologe in der Covid-19-Task-Force die Expertengruppe Public Health. Er hilft mit, die Erkenntnisse aus Bereichen wie Versorgung, Tests, Prävention und Impfung miteinander in Beziehung zu setzten. Und zu Handlungsstrategien zu bündeln.
Davor war er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2017 Professor des Lehrstuhls für Epidemiologie/Public Health und Medizinische Parasitologie. Und zwar an der naturwissenschaftlichen und medizinischen Fakultät der Universität Basel.
Versuchsleiter der ersten afrikanischen Malaria-Impfstoffstudie
Marcel Tanner studierte medizinische Zoologie am Schweizerischen Tropeninstitut (heute Swiss TPH) und erwarb 1980 seinen Doktortitel an der Universität Basel. Seine Dissertation schrieb er zu Trypanosomen, einzellige Parasiten, die die Afrikanische Schlafkrankheit übertragen. Er war 1992 Mitversuchsleiter der ersten afrikanischen Malaria-Impfstoffstudie und war an den meisten grossen Interventionsstudien zu Malaria und Bilharziose beteiligt.
