Ermittlungen gegen Loredana dauern noch Monate
Rund um den Skandal von Rapperin Loredana Zefi wurde es ruhiger. Jetzt erklärt die Staatsanwaltschaft gegenüber Nau, wie es im Fall weiter geht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Luzerner Rapperin Loredana Zefi (23) steht unter Betrugsverdacht.
- Die Luzerner Staatsanwaltschaft rechnet noch mit monatelangen Ermittlungen.
- Auch werde derzeit nur gegen Loredana und keine weiteren Familienangehörigen ermittelt.
Im Kosovo ist Rapperin Loredana (23) längst ein Star. Mittlerweile auch in der Schweiz, wenn auch nicht in besonders positivem Licht. Denn: Der Skandal um die Luzernerin mit kosovo-albanischen Wurzeln macht sogar den kosovarischen Wirtschaftsminister sauer.
Vor rund zwei Wochen wurde bekannt, dass Loredana aufgrund von Betrugsvorwürfen festgenommen wurde. Ein Walliser Ehepaar wirft ihr vor, sie um 700'000 Franken betrogen zu haben.
In der Zwischenzeit wurde viel spekuliert. Beispielsweise, ob die Rapperin in den Kosovo geflohen sei, oder gar ihre ganze Familie im Betrug involviert ist.
Untersuchung gegen Loredana bedeutet Fingerspitzenarbeit
Jetzt räumt die zuständige Luzerner Staatsanwaltschaft auf. «Die Untersuchung wird vermutlich Monate dauern», erklärt Sprecher Simon Kopp gegenüber Nau.
Kopp: «Das ist Fingerspitzenarbeit. Wir müssen viele Details untersuchen und regelmässig mit den Anwälten sprechen.»
Erfahrungen hätten gezeigt, dass eine solche Untersuchung viel Geduld und Zeit brauche. Es werden Beweismittel gesammelt, Einvernahmen durchgeführt. Dazu zählt auch die Auswertung von Whatsapp-Nachrichten, mit denen das Walliser Ehepaar die Schuld der Musikerin beweisen will.
Keine Fluchtgefahr
Für Rapperin Loredana Zefi gilt noch immer die Unschuldsvermutung. Somit ist sie grundsätzlich auch nicht verpflichtet, sich in der Schweiz aufzuhalten.
Für die Luzerner Staatsanwaltschaft steht jedoch fest: «Es besteht bei Frau Zefi keine Fluchtgefahr.» Dafür gebe es mehrere Indizien.
Die Musikerin besitzt zudem keinen Schweizer Pass. Wenn die Schweizer Behörden ein Auslieferungsgesuch stellen würden, müsste der Kosovo darüber entscheiden.
Keine Untersuchung gegen «Zefi-Clan»
In der Zwischenzeit kamen auch Gerüchte auf, dass einige der neun Geschwister von Loredana Zefi involviert seien. Kopp stellt klar: «Wir untersuchen derzeit nur gegen Loredana Zefi. Gegen weitere Familienangehörige gingen bisher keine Anzeigen ein.»
Auch werde fälschlicherweise oft von einer Betrugssumme von 700'000 Franken gesprochen. «Wir ermitteln jedoch aufgrund einer Betrugssumme von 350'000 Franken», sagt Kopp. Der restliche Betrag sei nicht Gegenstand der Untersuchung.