Erneut treten mehr Zürcherinnen und Zürcher aus Kirche aus
Die beiden grossen Kirchen im Kanton Zürich verzeichneten 2024 erneut mehr Austritte.
![missbruach katholische kirche](https://c.nau.ch/i/QOygw0/900/missbruach-katholische-kirche.jpg)
Die beiden grossen Kirchen im Kanton Zürich haben 2024 erneut mehr Austritte verzeichnet. 11'700 Personen (-3,1 Prozent) traten aus der evangelisch-reformierten Kirche aus, 10'000 Personen (-2,9 Prozent) aus der römisch-katholischen.
Somit waren Ende 2024 22,4 Prozent der Zürcher Bevölkerung evangelisch-reformiert und 20,9 Prozent römisch-katholisch, wie das Statistische Amt des Kantons Zürich am Mittwoch mitteilte. Zusammen zählten die beiden grossen christlichen Kirchen noch etwa 700'000 Mitglieder.
Historischer Rückgang in den Mitgliedszahlen
Der Rückgang sei für beide Kirchen nach dem historischen Rückgang des vergangenen Jahres der zweitgrösste jemals erfasste Mitgliederschwund innerhalb eines Jahres, heisst es weiter.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Kanton Zürich gehört laut dem Statistikamt keiner oder einer anderen Religionsgemeinschaft an.
Im vergangenen Dezember hatte sich der Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain persönlich gegen die zunehmende Zahl an Kirchenaustritten eingesetzt. Im Rahmen einer Telefonkampagne griff er zum Telefonhörer und ging auf Fragen, Anliegen und Sorgen der Anruferinnen und Anrufer ein.
Bischof kämpft gegen Austritte
Die Telefonaktion stand im Zusammenhang mit einer Umfrage zur Reputation der Katholischen Kirche, welche das Meinungsforschungsinstitut Sotomo im Auftrag der Kirche durchführte. Damals hiess es, die Ergebnisse sollten Anfang 2025 vorliegen. Erste Resultate zeigten, dass 18 Prozent der Katholiken schon einmal an einen Kirchenaustritt gedacht haben.