Erste Strafe wegen Skandal-Video in Schweizer Armee bekannt

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Emmen,

Das Video des Soldaten, der von seinen Kollegen mit Steinen beworfen wird, sorgte letzte Woche für einen Skandal. Nun wurde die erste Strafe ausgesprochen.

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Die Soldaten bewerfen ihren Kollegen in Emmen LU mit Steinen und Kastanien. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Skandal-Video der Schweizer Armee aus der Rekrutenschule Emmen LU ging viral.
  • Im Video wurde ein Soldat auf Kommando des Vorgesetzten mit Steinen beworfen.
  • Nun wurde bereits die erste Strafe ausgesprochen.

Dieses Video der Schweizer Armee ging viral. Und wie! Das Handyvideo zeigt einen Soldaten, der mit dem Rücken zu seinen Kollegen steht und auf Kommando des Wachtmeisters von seinen Kollegen mit Steinen und Nüssen beworfen wird. Das Video wurde in der Flab RS 33 in Emmen LU aufgenommen. Der Vater des «Opfers» sprach daraufhin von Mobbing. 

Auch der Chef der Armee zeigte sich besonders betroffen. Dieser ging vergangene Woche persönlich in der betroffenen Rekrutenschule vorbei um «sich persönlich ein Bild der Lage zu verschaffen». Dies zieht offenbar bereits erste Konsequenzen nach sich.

Armeesprecher Stefan Hofer erklärt gegenüber Nau: «Der Vorfall und die Rolle aller Beteiligter wird gegenwärtig durch die Militärjustiz untersucht.» Gleichzeitig sei durch den zuständigen Kommandanten auch ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. «Dabei wird überprüft, ob Dienstvorschriften verletzt wurden». Hier sei durch den Kommandanten bereits eine erste Disziplinarstrafe ausgesprochen worden. 

Der Tessiner Rekrut wird im Video mit Steinen und Baumnüssen beworfen.
Der Tessiner Rekrut wird im Video mit Steinen und Baumnüssen beworfen. - Screenshot SRF

Konkret heisst das: «Fünf Tage Arrest». Eine Geld-Busse habe es (noch) keine gegeben. Wem konkret fünf Tage im Knast auferlegt wurden, will die Armee gegenwärtig nicht kommentieren. Es ist aber davon auszugehen, dass es sich um den befehlsgebenden Wachtmeister im Video handelt.

Bei diesem Arrest wird es vermutlich nicht bleiben. Wie die Militärjustiz auf Anfrage bestätigt, kümmere sich nun ein Untersuchungsrichter um die Angelegenheit. Dieser ginge gegenwärtig jedem Verdacht nach. Jedoch unabhängig davon, welche Disziplinarstrafe die Armee ausspricht. «Die Knast-Strafe tangiert den Untersuchungsrichter keineswegs», erklärt Hauptmann Mario Camelin. 

Der Richter kläre nun den Sachverhalt und schreibe anschliessend einen Schlussbericht. Mit diesem können weitere Strafen empfohlen, oder aber ein Verfahren eingestellt werden. Dies, falls nichts strafrechtlich Relevantes zum Vorschein komme.

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