Erster Angriff mit ATACMS-Rakete auf Russland
Die ukrainische Armee hat gemäss eigenen Aussagen zum ersten Mal eine ATACMS-Rakete eingesetzt. Getroffen wurde ein Munitionslager im Grenzgebiet.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende hat die USA der Ukraine den Einsatz von Langstrecken-Raketen erlaubt.
- Am Dienstag hat die ukrainische Armee nun erstmals eine ATACMS-Rakete abgefeuert.
- Das Ziel war ein Munitionslager in der russischen Grenzregion.
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs ein Munitionslager in der russischen Grenzregion Brjansk beschossen. Im Depot bei der Stadt Karatschew seien zwölf Folgeexplosionen beobachtet worden. Damit gemeint ist die Detonation von gelagerter Munition nach einem Einschlag.
Ukrainische Medien berichteten unter Berufung auf nicht genannte Militärs, dass dabei die von den USA gelieferte ATACMS-Raketen eingesetzt worden seien. «Das Objekt ist erfolgreich zerstört worden», zitierte das Portal RBK-Ukraina eine Armeequelle. Alle diese Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.
Raketen gemäss Moskau abgeschossen
Nach russischen Angaben sind sechs ATACMS-Raketen aus US-Produktion auf die russische Grenzregion Brjansk abgefeuert worden. Fünf der Raketen seien abgeschossen worden, eine weitere beschädigt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Fragmente seien auf das Gebiet einer Militäranlage gefallen.
Die USA haben der Ukraine erst kürzlich gestattet, die Waffen auch gegen Ziele in Russland einzusetzen. Dies gilt als Antwort auf den vermuteten Einsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten Moskaus.
Neue Entwicklung im Krieg
Russland wiederum betrachtet die US-Waffen als eine Eskalation. Und eine Verwicklung der USA und anderer westlicher Staaten in den seit genau 1000 Tage währenden Krieg.
Bislang durfte die Ukraine nur HIMARS-Raketenartillerie aus den USA gegen Ziele dicht hinter der russischen Grenze einsetzen. Dies, um die Offensive gegen die ostukrainische Grossstadt Charkiw abzuwehren.
Die Entscheidung des ausscheidenden US-Präsidenten Joe Biden ist im Lager seines Nachfolgers Donald Trump auf Kritik gestossen.