Erwerbsquoten ausländischer Arbeitskräfte zeigen klare Unterschiede
Im Schweizer Arbeitsmarkt zeigen sich grosse Differenzen zwischen den Nationalitäten hinsichtlich der Erwerbsquoten – an der Spitze liegen die Deutschen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Erwerbsquoten von Arbeitsnehmenden aus den EU-Ländern sind in der Schweiz am höchsten.
- Laut BFS liegen an der Spitze die Deutschen mit einer Erwerbsquote von fast 90 Prozent.
- Im hinteren Teil mit Werten unter 60 Prozent liegen Nationen wie Russland.
Gemäss einer Auswertung des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Dienstag sind die Erwerbsquoten von Arbeitsnehmenden aus den EU-Ländern am höchsten. An der Spitze liegen die Deutschen mit einer Erwerbsquote von fast 90 Prozent.
Hinter Deutschland mit 89,9 Prozent folgen Österreich, die Slowakei, Frankreich und Griechenland mit Quoten zwischen 89,5 Prozent und 85 Prozent. Im hinteren Teil der Erwerbsquotentabelle liegen mit Werten unter 60 Prozent Nationen wie Russland, Eritrea oder die Türkei.
Die Erwerbsquote betrug für die Jahre 2018 bis 2022 bei den 25- bis 64-Jährigen im Durchschnitt bei 83,5 Prozent. Dies über alle Arbeitstätigen hinweg. Für die ausländischen Arbeitskräfte waren es 79,0 Prozent, für Personen mit Schweizer Pass 85,5 Prozent.
Derweil sind die ausländischen Arbeitskräfte im Schnitt oft besser ausgebildet als die Arbeitstätigen mit Schweizer Ausweis. So verfügen laut BFS rund 90 Prozent der Amerikaner und Russen über eine tertiäre Ausbildung. Sie werden gefolgt vom Vereinigten Königreich (80,4 %), den Niederlanden (76,3 %) und Griechenland (72,7 %). Bei Schweizern beläuft sich der entsprechende Anteil lediglich auf 48,2 Prozent.
Unterschiede auch bei Arbeitsbedingungen
Dies wirke sich auch auf den Anteil dieser Nationen in den Führungsebenen des Schweizer Arbeitsmarktes aus. Bei Personen aus dem Vereinigten Königreich etwa beträgt der Anteil von Führungspositionen 44,3 Prozent. Darauf folgen Arbeitskräfte aus den USA (38,8 %), den Niederlande und Griechenland (je 35,9 %).
Weiter folgt Deutschland (35,5 %), Frankreich (34,8 %) und Österreich (33,1 %). Bei Personen mit einem Schweizer Pass liegt die Quote der Führungspositionen bei 28,7 Prozent.
Klare Unterschiede gibt laut BFS auch hinsichtlich der Arbeitsbedingungen ausländischer Arbeitskräfte. So verfügen die Arbeitnehmenden aus dem Vereinigten Königreich und aus den USA am häufigsten über flexible Arbeitszeiten. Dies mit einem Anteil von rund zwei Dritteln. Bei Schweizer beträgt dieser Wert 51,2 Prozent.
Demgegenüber sind es bei Arbeitstätigen aus Eritrea und Sri Lanka lediglich rund 10 Prozent. Personen aus diesen Ländern arbeiten auch vergleichsweise oft befristet und zu atypischen Arbeitszeiten.
