ETH-Forscher warnt: Neue Corona-Supervariante könnte sich bilden

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Basel,

ETH-Forscher Sai Reddy warnt vor einer neuen Corona-Supervariante. Ausserdem prophezeit er der Schweiz mehr Impfdurchbrüche im Herbst.

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Ein Fachkrankenpfleger auf einer Intensivstation, auf der an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt werden. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa/Symbolbild - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss einem ETH-Forscher sind weitere Corona-Mutationen unausweichlich.
  • Er warnt davor, dass diese noch gefährlicher sein könnten.
  • Zudem haben Kinder das Potenzial, Superspreader zu werden.

Ein ETH-Forscher hat vor einer neuen Corona-Supervariante gewarnt. Diese könne sich als Kombination der bestehenden Varianten bilden. Dies sagte Sai Reddy, Assistenzprofessor am Department of Biosystem Science and Engineering der ETH in Basel, in einem Interview.

Entwicklung von Fluchtmutationen

Der 40-jährige US-Amerikaner erklärte dem «SonntagsBlick»: «Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine neue Variante auftaucht. Bei der wir uns nicht mehr nur auf die Impfung verlassen können.»

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Die Impfstoffe gegen das Coronavirus müssen laufend angepasst werden. - Keystone

Wo auch immer diese entstehe, sie werde mit Sicherheit die Schweiz erreichen. «Deshalb müssen wir uns für die nächsten Jahre auf mehrere Impfungen einstellen, die laufend an neue Varianten angepasst werden.»

Die Coronavirus-Varianten Beta aus Südafrika und Gamma aus Brasilien hätten Fluchtmutationen entwickelt. So, dass sie Antikörpern teilweise ausweichen könnten, erklärte der Immunologe. Delta wiederum sei viel ansteckender, habe aber bis jetzt keine Fluchtmutationen gebildet. Die Entstehung einer Kombination sei unausweichlich, sagte Reddy.

ETH-Forscher: Im Herbst gibt es mehr Fälle und Impfdurchbrüche

Es sei die nächste Phase der Pandemie, wenn Beta oder Gamma infektiöser würden oder aber Delta Fluchtmutationen entwickle. «Das wird das grosse Problem des kommenden Jahres. Covid-22 könnte noch schlimmer werden als das, was wir jetzt erleben.» Die Impfstoffhersteller müssten dann die Vakzine rasch anpassen.

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Mikroskopaufnahme einer menschlichen Zelle (grün), die mit Coronavirus-Partikeln (blau) infiziert ist. (Archivbild) - Keystone

Für die Schweiz prophezeite Reddy im Herbst einen Anstieg der Fälle und damit auch der Impfdurchbrüche. Allerdings nicht, weil die Impfstoffe schlecht wirkten, sondern weil die Impfrate noch zu tief sei. Deshalb würden viel mehr Viren zirkulieren. «Wenn die Impfrate nicht rasch steigt, können nur noch harte einschränkende Massnahmen Schlimmeres verhindern.»

Kinder gemäss Forscher potenzielle Superspreader

Neuste Daten zeigen laut dem Forscher, dass die Viruslast von Delta sehr gross ist: Jeder Ungeimpfte, der sich mit der Variante ansteckt, könne ein Superspreader sein. «Und weil Kinder unter zwölf Jahren sich nicht impfen lassen können, werden sie zu einer grossen Gruppe potenzieller Superspreader.»

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Eine medizinische Mitarbeiterin zieht in einem eine Spritze mit dem Covid-19 Impfstoff auf. - dpa-infocom GmbH

Ein Grund, warum die Delta-Virusvariante die Impfung überwinden könne, sei die sehr grosse Viruslast, sagte Reddy weiter. «Dem müssen wir mit einem hohen Level an Antikörpern begegnen.» Genau das bewirke eine dritte Booster-Impfdosis.

Nach sechs Monaten seien die aktuellen mRNA-Vakzine nur noch bis zu 60 Prozent gegen eine symptomatische Delta-Infektion wirksam, sagte Reddy. Dies würden jüngste Berichte aus Israel und den USA zeigen. Sie seien aber immer noch sehr wirksam gegen schwere Symptome. «Ein Booster dürfte uns zurück zu 90 Prozent führen.»

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