ETH: Neue Lernmethode vereinfacht den Physikunterricht
Physik ist eines der schwersten Schulfächer. ETH-Wissenschaftler haben daran geforscht, wie das Erlernen von physischen Konzepten einfacher werden könnte. Die neu entwickelte Methode stellt den Schülern zu schwere Aufgaben – mit überraschendem Erfolg.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Physikunterricht fällt es vielen Schülern schwer, grundlegende Begriffe erklären zu können.
- Eine von der ETH neu entwickelte Unterrichtsform könnte dies vereinfachen.
- Die Methode beruht auf gezieltem Scheitern mit zu schwierigen Aufgaben – mit positivem Ergebnis im Testdurchlauf.
Viele Schülerinnen und Schüler haben Mühe im Physikunterricht, weil sie grundlegende Begriffe missverstehen. Eine von ETH-Forschenden entwickelte Unterrichtsmethode setzt auf gezieltes Scheitern und verbessert die Leistungen – besonders bei Mädchen.
«Unsere Forschung lässt schliessen, dass es meist am Unterricht liegt, wenn gute Schüler Physik nicht verstehen», sagt Elsbeth Stern, Professorin an der ETH Zürich.
Gezieltes Scheitern für besseres Physikverständnis: ETH-Forschende haben eine neue Lernmethode entwickelt, die vor allem intelligente Mädchen erfolgreicher lernen lässt und den «Gender Gap» deutlich verkleinert. https://t.co/bkhqhTVkyP pic.twitter.com/SqjqpfqebG
— ETH Zürich (@ETH) March 26, 2018
Selbst kleine Veränderungen am Unterricht können laut den Verfassern der Studie viel bewirken. Ihre Methode baut darauf, dass sich Schülerinnen und Schüler mit ihrem Vorwissen auseinandersetzen.
Lerneffekt dank zu schwierigen Aufgaben
Mit der neuen Methode werden ihnen Aufgaben gestellt, die sie mit ihrem bestehenden Wissen nicht lösen können. Erst danach erläutert die Lehrperson das zugrundeliegende Konzept.
Die Methode wurde auf gymnasialer Stufe getestet und funktionierte besser als die herkömmliche Unterrichtsform. Die Schüler verbesserten nicht nur ihr konzeptionelles Verständnis, sondern rechneten auch besser. Besonders überraschend: Mit dem angepassten Unterricht holten die Mädchen gegenüber den Knaben markant auf.