Stephen Hawking (✝76) und seine bedeutendsten Theorien

Der Astrophysiker Stephen Hawking wurde am 8. Januar 76 Jahre alt. Doch am frühen Mittwochmorgen starb er an den Folgen seiner Muskel- und Nervenkrankheit ALS in seinem Haus in Cambridge (Nau berichtete). Hawking wollte zum 50-Jahr-Jubiläum der Mondlandung nach Bern kommen.

Vor allem durch seine kosmologischen und physikalischen Einsichten wurde er als Wissenschaftler hoch angesehen. Stephen Hawking hat mit anderen Forschern zusammen bewiesen, dass die Entstehung des Universums nicht durch die Relativitätstheorie von Albert Einstein erklärt werden kann. Er glaubte, dass es vor dem Urknall eine Art Vorläufer-Universum gegeben hat, so schreibt «Focus Online».

Hawking hat mit seinen Kollegen gezeigt, dass Schwarze Löcher maximal drei Eigenschaften besitzen: Elektrische Ladung, Drehimpulse und Masse. Er konnte beweisen, dass sich nach der Vereinigung zweier Schwarzen Löcher, die Oberfläche des Ereignishorizontes – das ist die Grenzfläche eines solchen Objektes – grösser sein muss als die Fläche der ursprünglichen zwei Löcher zusammen.

Hawking rüttelte heftig an der These, dass es kein Entweichen aus einem Schwarzen Loch gibt. Er kommt zum Schluss, dass die Löcher nicht schrumpfen, aber verdampfen können. Das tun sie durch die Hawking-Strahlung. Das heisst: es werden winzig kleine Teilchen abgestrahlt, diese Strahlung konnte bislang nicht bewiesen werden. Es müssten ungeheuer lange Zeiträume vergehen. Diese Schlussfolgerung ist die bedeutendste Entdeckung Hawkings. Diese Entdeckung verbindet drei bis dahin getrennte Bereiche: Allgemeine Relativitätstheorie, Quantentheorie und Thermodynamik.

Er versuchte die Quantenphysik mit der Relativitätstheorie zu vereinen und so eine Art «Weltformel» zu erschaffen. In Physiker-Kreisen wäre es eine «Grosse Vereinheitlichte Theorie», die alle Bereiche des Universums beschreiben könnte, schreibt die «NZZ».

In den letzten Jahren mahnte er vor intelligenten Robotern, Klimaerwärmung, Atomkrieg und durch Gentechnik hergestellte Viren. Alle diese Entwicklungen könnten das Menschenleben auf der Erde gefährden.