Eine Untersuchung der ETH Zürich bestätigt: Einbürgerungen führen zu einem höheren Gehalt. Das Einkommen würde durchschnittlich 5'000 Franken mehr ausmachen.
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Einbürgerungen - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie der ETH Zürich zeigt: Einbürgerungen führen zu deutlich mehr Gehalt.
  • Gemeinden, die über individuelle Einbürgerungen abstimmen, waren Hauptbestand der Studie.
  • Die Eingebürgerten bekamen in den folgenden 15 Jahren 5'000 Franken mehr pro Jahr.
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Die Herausgeber der Studie kommen vom Immigration Policy Lab der ETH Zürich und der Stanford University. Es sind die Forscher Jens Hainmueller, Dominik Hangartner und Dalston Ward. Nach dem Erhalt der Staatsbürgerschaft würden die Löhne in 15 Jahren um 5'000 Franken pro Jahr höher gemessen.

«Die positiven Effekte auf das Einkommen sind bei den tiefen Löhnen und bei den marginalisierteren Migrantinnen und Migranten am grössten.» Konkret konnte wegen der Einbürgerung Menschen aus Ex-Jugoslawien und der Türkei am meisten profitieren, sagt Hangartner.

«Wie Äpfel und Birnen zu vergleichen»

«Wenn man einfach eingebürgerte und nicht-​eingebürgerte Migrierte vergleicht, ist das, wie wenn man Äpfel und Birnen vergleichen würde.» Deshalb wurde die Untersuchung in Gemeinden durchgeführt, die über individuelle Einbürgerungen abgestimmt hatten.

Die Forschenden rund um die ETH Zürich konzentrierte sich dabei auch auf knappe Entscheide. «Ob jemand mit einer kleinen Mehrheit der Stimmen eingebürgert oder sein Gesuch knapp abgelehnt wird, ist so gut wie zufällig.» Dies ergänzt Koautor Dalston Ward.

ETH Zürich untersucht 46 Deutsch-Schweizer Gemeinden

46 Deutsch-Schweizer Gemeinden wurden in der Studie berücksichtigt. Die geheime Urnenabstimmung über die Einbürgerung wurde auch bei knappen Absagen analysiert. Die Daten der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) halfen dabei, in den Jahren davor und danach die Löhne zu vergleichen.

Dies würde ihnen erlauben einen Schluss zu ziehen. «Die nach dem Einbürgerungsentscheid ansteigenden Einkommensunterschiede zwischen den beiden Gruppen sind kausal auf die Einbürgerung zurückzuführen.» Ward sagte weiter, bezüglich des Geschlechts, der Herkunft und dem Einkommen vor der Abstimmung lägen fast keine Unterschiede vor.

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