In Graubünden hat man eine Methode, um Wölfe zu besendern, perfektioniert. In ganz Europa ist diese einzigartig.
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Das Betäuben von Wölfen ist eine Herausforderung. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Graubünden hat eine Methode zur Besenderung von Wölfen perfektioniert.
  • Diese Methode ist europaweit einmalig.
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Achtmal in gut neun Jahren hat die Bündner Wildhut erfolgreich bei einem Wolf ein GPS-Senderhalsband angebracht. Zuletzt geschah dies im März.

Trotz der vermeintlich kleinen Zahl gibt es keinen Schweizer Kanton, der mehr Erfahrung mit solchen Besenderungen hat. Dabei nutzt die Wildhut eine Methode, die in Europa nur in Graubünden zur Anwendung kommt, wie die «Südostschweiz» berichtet.

Diese Erkenntnis kam während eines Workshops zum Vorschein, an dem etwa 60 Fachleute aus dem In- und Ausland teilnahmen.

Das Auffinden eines geeigneten Ortes zur Betäubung stelle eine grosse Herausforderung dar. So sagt es gegenüber der Zeitung Florian Kurz, Wildtierbiologe bei der Stiftung Kora. Die Stiftung organisierte den Workshop.

Wölfe Natur.
Wölfe in der Schweizer Natur. (Archivbild) - keystone

Der Bund schreibt genau vor, welche Methoden zum Fang von Wildtieren angewendet werden dürfen. Für Wölfe gibt es drei davon. Betäuben mit einem ferngesteuerten Blasrohr, Betäuben mit einem Narkosegewehr oder Einfangen mit einer Tretfalle.

«Graubünden hat diese Praxis perfektioniert»

Graubünden hat sich auf die zweite Methode spezialisiert: Die Wildhüter betäuben Wölfe durch einen Direktschuss aus einem Betäubungsgewehr.

Sie warten beispielsweise bei einem gerissenen Hirsch in der Hoffnung, dass die Wölfe an den Ort des Risses zurückkehren. Neben Schützen benötigt es für diese Variante noch Beobachter sowie Tierärzte.

«Graubünden hat diese Praxis perfektioniert», urteilt Kunz laut «Südostschweiz». «Diese Methode ist meines Wissens in ganz Europa einzigartig.»

Bist du besorgt wegen der Präsenz des Wolfes?

Die Stiftung Kora arbeitet aktuell an der Entwicklung eines leichten Senders, welcher an einen Narkosepfeil gekoppelt wird. Dieser soll das Auffinden eines betäubten Tieres erleichtern, da es vor der Wirkung des Narkosemittels oft eine gewisse Strecke flieht.

Interessenten gibt es dafür bereits im Kanton, wenn auch nicht im Zusammenhang mit Wölfen, sondern eher bei Paarhufern.

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