Ex-US-General rät der Schweiz zur Kriegsvorbereitung
Der Abzug von US-Truppen aus Europa ist nach Ansicht des ehemaligen US-Generals Ben Hodges nur eine Frage der Zeit. Der Schweiz rät er zur Kriegsvorbereitung.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein ehemaliger US-General rät der Schweiz, sich auf einen Krieg vorzubereiten.
- Seiner Meinung nach respektiert Russland die Schweizer Neutralität nicht.
- Der Ex-General sieht insbesondere bei Drohnen und der Luftwaffe Nachholbedarf.
Nach Ansicht des ehemaligen US-Generals Ben Hodges ist der Abzug von US-Truppen aus Europa nur eine Frage der Zeit. Der Schweiz riet er in einem Interview mit «SonntagsBlick», sich auf einen Krieg vorzubereiten.
«Der beste Weg, einen Krieg zu verhindern, ist, sich darauf vorzubereiten», sagte der ehemalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa. Wer unvorbereitet sei, lade zur Aggression ein.
Russland respektiert Schweizer Neutralität nicht
Seiner Meinung nach respektiert Russland die Schweizer Neutralität nicht. «Das muss nicht gleich heissen, dass russische Panzer dereinst in die Schweiz rollen», sagte Hodges.
Im Schwarzen Meer und in der Nordsee sehe man, wie Russland eine hybride Kriegsführung betreibe. Das Land störe dort den Freihandel massiv.

Dennoch hielt der ehemalige General für die Schweizer Armee konkrete Ratschläge bereit: «Lernt, wie man breitflächig Drohnen einsetzt und abwehrt.»
In die Luftabwehr müsse man zudem massiv investieren. Zudem riet er, gross angelegte Manöver zu trainieren.
Trump werde Truppen aus Europa abziehen
Derzeit finanziere das US-Verteidigungsministerium 100'000 Soldaten in Europa, sagte Hodges. Für ihn sei klar, dass US-Präsident Donald Trump Truppen abziehen werde.
«Die Frage ist nur, wann. Und wie viele Soldaten er abziehen wird», sagte der ehemalige General. «Nach allem, was ich aus Washington höre, hat Europa keine Priorität mehr.»
Trump sehe China als Hauptgegner.
Aus Sicht von Trump würden die USA Milliarden für die Verteidigung Europas bezahlen, sagte Hodges. Dabei gehe es bei den US-Streitkräften um weit mehr als die europäische Sicherheit, fügte er an.
Europa sei für das Land ein strategischer Aussenposten. Von dort aus sollen Operationen in Afrika, dem Nahen Osten und Eurasien koordiniert werden. «Im Übrigen profitieren die USA wirtschaftlich enorm von einem stabilen Europa», sagte er.