Facebook, WhatsApp und Instagram langsam wieder erreichbar
Das Wichtigste in Kürze
- WhatsApp, Instagram und Co. sind inzwischen wieder erreichbar.
- Die Dienste von Facebook standen zuvor für rund sechs Stunden still.
- Kurz nach Mitternacht meldete Facebook die Behebung der Mega-Panne.
- In der Schweiz dauerte die Störung teilweise etwas länger.
Bei Facebook funktionierte am Montagabend für mehrere Stunden gar nichts mehr: Die grössten Dienste des Unternehmens gingen etwa um 18 Uhr Schweizer Zeit offline. Dazu gehören neben Facebook auch WhatsApp und Instagram.
Facebook und Whatsapp waren down. Haben Sie Verständnis dafür?
Über den beliebten Messaging-Dienst war es beispielsweise nicht möglich, Nachrichten zu senden oder zu empfangen. Und auch bei Instagram konnten keine Fotos und Stories mehr angesehen werden. Betroffen waren sowohl die Webseiten als auch die Apps. Die Probleme betrafen Nutzer auf der ganzen Welt.
Nach rund sechs Stunden schien Facebook den Mega-Ausfall schliesslich langsam in den Griff bekommen zu haben. In der Schweiz dauerte die Störung zwar teilweise etwas länger, doch immer mehr Nutzer in verschiedenen anderen Ländern meldeten kurz vor Mitternacht deutscher Zeit, dass die Dienste des weltgrössten Online-Netzwerks für sie wieder funktionieren.
Gegenüber der «New York Times», bestätigte ein Facebook-Sprecher schliesslich, dass die Dienste langsam wieder online gehen. Er warnte aber, dass es einige Zeit dauern würde, bis sie sich stabilisieren.
Problem der Störung weiter unklar
Die Website «Downdetector», die IT-Störfälle dokumentiert, bezeichnete den Ausfall bei Facebook als «den grössten jemals beobachteten». Betroffen waren möglicherweise dutzende Millionen von Nutzern in zahlreichen Ländern. Seit Mitternacht MESZ gingen die eingehenden Fehlermeldungen auch bei «Downdetector» stark zurück.
Was genau die Mega-Störung auslöste, gab Facebook erst Stunden nach Behebung des Problems später bekannt. In einer Stellungnahme entschuldigte sich der Vize-Präsident für Infrastruktur, Santosh Janardhan, erst für die «Unannehmlichkeiten» und berichtete: «Unsere Ingenieurteams haben herausgefunden, dass Konfigurationsänderungen an den Backbone-Routern, die den Netzwerkverkehr zwischen unseren Rechenzentren koordinieren, zu Problemen führten, die diese Kommunikation unterbrachen».
Die Unterbrechung des Netzwerkverkehrs hatte demnach einen verketteten Effekt auf die Art und Weise, wie die Rechenzentren von Facebook kommunizieren, und brachte die Dienste zum Erliegen. Die Ursache des Ausfalls wirkte sich demnach auch auf viele der internen Tools und Systeme aus, die Facebook-Mitarbeiter in ihrem täglichen Betrieb verwenden. Dies hatte laut dem Konzern eine schnelle Diagnose und Lösung des Problems erschwert.
Facebook geht davon aus, dass die fehlerhafte Konfigurationsänderung die Hauptursache für den Mega-Ausfall war. «Wir haben auch keine Hinweise darauf, dass durch diese Ausfallzeit Benutzerdaten kompromittiert wurden», so der Konzern weiter.
Während des Blackouts sprach Facebook-Technologiechef Mike Schroeper zuerst noch lediglich von «Netzwerkproblemen». Internet-Experten tippten währenddessen bereits früh auf einen Konfigurationsfehler in der Netzwerk-Infrastruktur.
«Vereinfacht dargestellt: Die Dienste von Facebook, WhatsApp und Instagram sind noch da – aber es fehlt im Internet quasi die Verknüpfung dorthin», erläuterte Rüdiger Trost von der IT-Sicherheitsfirma F-Secure der Deutschen Presse-Agentur. «Als hätte jemand auf einer Autobahn die Ausfahrtsschilder zu den «Orten» Instagram, WhatsApp und Facebook entfernt.»
Mitarbeiter standen vor verschlossenen Türen
Der Mega-Ausfall von Facebook sorgte währenddessen nicht nur bei den Nutzern für Probleme. Wie der «NBC»-Reporter Kevin Collier auf Twitter schrieb, konnten Mitarbeiter des Online-Riesen wegen des fehlenden Internet zwischenzeitlich nicht mehr in ihre Büros. So seien etwa die Konferenzräume verschlossen gewesen. «Bei diesen drei Unternehmen ist so ziemlich alles unzugänglich», schrieb Collier.
Die «New York Times» berichtete, dass ein kleines Team von Mitarbeitern in das Datenzentrum von Facebook in Kalifornien entstandt wurde. Dort sollte ein «manueller Reset» der Unternehmensserver durchgeführt werden. Diese Informationen stammten laut der Zeitung aus einem internen Memo.
Ob diese Massnahme schliesslich zur Behebung des Problems führte, ist nicht bekannt. Zwei namentlich nicht genannte IT-Sicherheitsexperten von Facebook sagten der Zeitung zudem, dass eine Cyberattacke als Auslöser der Probleme erscheine unwahrscheinlich.
Facebook.com stand fälschlicherweise zu Verkauf
Spannend: Wohl aus einem technischen Grund meinte die Webseite «Domaintools.com» zwischenzeitlich, dass die Domain «Facebook.com» zum Verkauf steht. Doch kein Grund zur Hoffnung: So schnell wird der Internet-Gigant seine Internetadresse nicht hergeben.