Fall Céline: Mobberin denkt nicht ans Aufhören
Der Fall Céline erschütterte die Schweiz. Im Sommer 2017 nahm sich die 13-Jährige aus Spreitenbach AG das Leben. Ihre Mobberin hat sich nicht geändert.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor zwei Jahren begann die 13-jährige Céline Suizid.
- Der Grund dafür war schweres Cybermobbing vor allem seitens eines gleichaltrigen Mädchens.
- Ihre Mobberin quält unterdessen weiter.
Vor knapp zwei Jahren nahm sich Céline (†13) das Leben. Grund dafür soll Cybermobbing einer Mitschülerin gewesen sein. «Die Geschichte von Céline, so dramatisch sie ist, zeigt auf, was durch Mobbing passieren kann», sagte ihr Vater.
Erstmals seit ihrem Tod sprachen die Eltern der 13-Jährigen vor einer Kamera. Die «SRF Rundschau» hatte Einsicht in die Ermittlungsakten zum Fall Céline.
Nach dem Suizid Célines wurden ein Mädchen wegen versuchter Drohung und Beschimpfung und ein Bub wegen Nötigung verurteilt. Doch: Die zuständige Jugendanwaltschaft sah keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem Mobbing und Célines Suizid.
Mobberin im Fall Céline macht munter weiter
Und noch schlimmer: Offenbar bedroht die Mobberin von damals heute noch weitere Mädchen. Kurz nach dem Tod von Céline schickte sie bereits ein weiteres Mobbing-Video aus der Jugendpsychiatrie. Unter anderem sagt sie darin: «Du wirst genauso sterben wie Céline!»
Das Verfahren zu diesem Video wurde jedoch eingestellt – aufgrund einer juristischen Formalität. Mittlerweile liegen weitere Chat-Protokolle vor. «Ich reisse dir deine Pussy auf», oder «Ich verboxe dich, du kleine Schlampe», liest man darin.
Das Opfer ging zur Kantonspolizei Zürich, wurde jedoch wieder weggeschickt. «Sie schickten mich weg und sagten, dies seien keine Straftaten», erzählt das Mädchen der «Rundschau». Die Kapo Zürich bestreitet dies.
Eltern verlangen ein neues Gesetz
Célines Eltern verlangen nun Taten. Ihnen sei klar, dass ihre Tochter nicht mehr zurückkomme, «aber es muss sich etwas ändern». Sie verlangen einen neuen Strafbestand für Cybermobbing.
Die «Rundschau» wird heute um 20.05 auf SRF 1 ausgestrahlt.
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