Fälle von Hirnhautentzündungen in der Schweiz auf Rekordhöhe
Die in der Schweiz von Zecken verursachte Fälle von Hirnhautentzündungen sind im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die von Zecken verursachten Hirnhautentzündungen in der Schweiz sind auf Rekordhöhe.
- Die Anzahl registrierter Arztbesuche wegen Zecken ist deutlich höher als im Vorjahr.
- Die beste Prävention gegen eine von Zecken übertragene Krankheit ist eine Impfung.
In der Schweiz ist die Zahl der von Zecken verursachten Hirnhautentzündungen in diesem Jahr auf Rekordkurs. Bis Ende Juli wurden 332 Fälle der sogenannten Frühsommer Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet. Das sind so viele wie noch nie seit dem Jahr 2000.
Allein im Monat Juli des aktuellen Jahrs wurden 90 Fälle verzeichnet. Dies berichtete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in dem am Montag im «Bulletin» veröffentlichten Lagebericht.
Die Zahl sei jeweils von einer Saison zur anderen grossen Schwankungen unterworfen. So seien seit dem Jahr 2000 im Zeitraum Januar bis Ende Juli jeweils zwischen 39 und 332 Fälle gemeldet worden. Eine Behandlung der Ursachen von FSME ist nicht möglich. Es steht aber laut BAG «eine gut wirksame Impfung» zur Verfügung.
Anzahl Arztbesuche höher als im Vorjahr
Bis Ende Juli sei es hochgerechnet zu 19'800 Arztbesuchen wegen eines Zeckenstichs gekommen. Dabei seien 10'200 akute Fälle von Borreliose gemeldet worden, der sogenannten Lyme-Krankheit.
Die hochgerechneten Zahlen der Hausarztbesuche wegen Borreliose oder eines Zeckenstichs liegen in diesem Jahr höher als im Vorjahr. Sie sind jedoch niedriger als 2018, wie das BAG weiter schreibt. Eine Borreliose kann mit Antibiotika bekämpft werden, unerkannt oder ungenügend behandelt können sich bleibende Behinderungen ergeben.
Der Bericht zeigt laut dem BAG, dass auch in diesem Jahr sehr viele Zeckenstiche und zeckenübertragene Krankheiten gemeldet wurden.
Für weitere Informationen und zur Prävention verweist die Behörde unter anderem auf die Webseite www.bag.admin.ch/zeckenuebertragenekrankheiten.
Auch die von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften entwickelte kostenlose «Zecken-App» für Smartphones, biete hilfreiche Karten und Tipps.