Fast 90 Prozent der Schweizer sind gegen Abschaffung von Bargeld

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Stadt St. Gallen,

Laut einer Edelmetall-Studie 2024 sind fast 90 Prozent der Schweizer gegen die Abschaffung von Bargeld.

Schweizer Franken
Fast 90 Prozent der Schweizer lehnen laut der Edelmetall-Studie 2024 die Abschaffung von Bargeld ab. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 90 Prozent der Schweizer lehnen die Abschaffung von Bargeld ab.
  • Ältere und Geringverdiener sind besonders dagegen.
  • Die neue Studie zeigt: Menschen behalten Bargeld trotz Finanzkrise-Erwartung.

Fast 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind gegen die Abschaffung von Bargeld. Im Jahr zuvor waren es noch 72 Prozent, wie die Edelmetall-Studie 2024 vom Edelmetallhändler Philoro zeigt.

Als Grund für den Anstieg sieht Professor Sven Reinecke von der Universität St. Gallen (HSG) die aktuellen geopolitischen Unruhen.

Aber auch die nur allmählich abklingende Teuerung. «In krisengeschüttelten Zeiten horten die Menschen vermehrt Bargeld zur Wertaufbewahrung», liess sich Reinecke in der Medienmitteilung zitieren.

Geringverdiener lehnen Abschaffung stärker ab

Besonders geldaffin seien ältere Menschen. 96,1 Prozent der über 60-Jährigen seien gegen eine Abschaffung von Bargeld, schrieb Philoro am Freitag.

Vor einem Jahr waren es noch 90 Prozent. Den höchsten Anstieg gab es bei den 40- bis 49-Jährigen von 60 auf 87,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Ein weiterer Trend zeigte, dass Menschen eher an Bargeld festhalten, je tiefer das Einkommen ist. Neun von zehn Menschen mit einem Einkommen bis 4000 Franken waren laut dem Edelmetallhändler gegen eine Abschaffung.

Bargeld bleibt beliebt

Am wenigsten waren es bei Menschen mit einem Einkommen von über 12'000 pro Monat. Bei ihnen sind drei Viertel gegen die Abschaffung von Bargeld. Über alle Einkommensklassen hinweg wollen sich im Vergleich zu 2023 immer weniger Menschen komplett von Bargeld lösen.

Ein Drittel der Teilnehmenden befürchtet in den nächsten ein bis drei Jahren eine Finanzkrise, hiess es weiter.

Etwa ein Viertel erwartet eine solche in den nächsten drei bis fünf Jahren. Die Studie zeigt, dass Menschen mit niedrigerem Einkommen tendenziell früher eine Finanzkrise erwarten.

Im Rahmen der Studie wurden 2024 von Juli bis September 1000 Erwachsene aus der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz befragt. Dazu führte das Institut für Marketing und Customer Insight der HSG im Auftrag von Philoro eine Online-Befragung durch.

Kommentare

User #2869 (nicht angemeldet)

bin auch gegen die Abschaffung - gerade heute bin ich auf einer Autobahnraststätte in Spanuen bestohlen worden - Handtasche mit allen Papieren, Kreditkarten, Bargeld, Pass - alles weg. Glücklicherweise besteht die Möglichkeit, dass man mir Geld schicken kann - was in so einer Situation machen, wenn es kein Bargeld mehr gibt ?

User #5789 (nicht angemeldet)

"Menschen behalten Bargeld trotz Finanzkrise-Erwartung." ist falsch. Nicht "trotz" sondern "wegen"! Gerade bei einer Finanzkrise ist alles, was nicht bar ist, futsch. Mit Zahlen auf dem Bankauszug kann man nichts kaufen. Haben die Menschen im Libanon bitter erfahren müssen. Banken und Bankomaten geschlossen, Karten gesperrt und egal wieviel auf dem Konto war: Es wurde nichts mehr herausgegeben. Kann auch hier passieren.

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