Shopping: Zahlen Schweizer noch mit Bargeld?

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

Schweizer zahlen immer seltener mit Bargeld. Es ist ihnen jedoch enorm wichtig, dass Bargeld als Zahlungsmethode beim Shopping erhalten bleibt.

Shopping
Nicht mehr viele Schweizer zahlen beim Shopping noch mit Bargeld. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Nur noch 38 Prozent der Zahlungen erfolgen in der Schweiz bar.
  • Im Schnitt hat jeder Schweizer 130 Franken Bargeld im Portemonnaie.

Beim klassischen Shopping, also dem längeren Einkaufsbummel, bei dem grössere Einkäufe getätigt werden, spielt Bargeld eine immer geringere Rolle. Vor allem kleinere alltägliche Einkäufe werden überwiegend noch mit Bargeld bezahlt – doch auch hier gehen die Einsätze zurück.

Zahlen Sie noch mit Bargeld?

Die Schweizer und das Bargeld

Erst im September 2024 beschäftigte sich eine grössere Studie von «marketagent» mit dem Verhältnis der europäischen Bevölkerung zum Bargeld. Befragt wurden rund 26'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zehn europäischen Ländern, darunter der Schweiz.

Bargeld
Shopping: Bargeld ist vor allem bei der älteren Generation noch sehr gefragt. - Depositphotos

Dabei stellte sich gerade in der Schweiz eine gewisse Widersprüchlichkeit heraus: Während im europäischen Durchschnitt 45 Prozent aller Transaktionen mit Bargeld durchgeführt wurden, waren es in der Schweiz nur 38 Prozent. Trotzdem wird Bargeld als das sympathischste und sicherste Zahlungsmittel wahrgenommen. Fast zwei Drittel der Bevölkerung würde eine Entwicklung zur bargeldlosen Gesellschaft ablehnen.

Shopping per Karte am beliebtesten

Bei aller Liebe zum Bargeld ist die Nutzung jedoch zurückgegangen. Beim Shopping online dominiert ohnehin die Kreditkarte, doch auch im Laden wird sie regelmässig gezückt: 36,8 Prozent der Befragten gaben an, Bargeld heute wesentlich seltener zu nutzen als noch vor zehn Jahren. Weitere 24,1 Prozent sagten, etwas seltener mit Bargeld zu zahlen. Immerhin 9,4 Prozent sagten aber auch, viel häufiger bar zu bezahlen.

Internet
Im Internet ist die Bezahlung mit Karte am beliebtesten. - Depositphotos

Doch warum hängen Schweizerinnen und Schweizer am Bargeld, das sie immer seltener zum Shopping nutzen? Auch darauf hat die Studie Antworten: So würde es über die Hälfte (52,7 Prozent) vermissen, einem anderen Menschen Bargeld zu schenken, zum Beispiel Kindern und Enkelkindern. Weitere Gründe waren die Anonymität der Barzahlung, unkompliziertes Trinkgeldgeben und der berühmte Notgroschen für zu Hause.

Mit Bargeld die Ausgaben kontrollieren

Überraschend wenige, nämlich nur 32,2 Prozent, nennen als Grund, visuell sehen und greifen zu können, was sie ausgeben. Dabei ist längst klar, dass bargeldloses Shopping per Karte immer häufiger in Schuldenfallen führt. Gerade bei einem ausgedehnten Shoppingbummel in der Stadt geht schnell die Kontrolle über die Ausgaben per Karte verloren.

Portemonnaie
Im Durchschnitt sind nur 130 Franken im Portemonnaie. - Depositphotos

Sind die Geldscheine aus dem Portemonnaie dagegen weg, ist Schluss mit Shopping. Und das könnte relativ schnell der Fall sein. Denn laut der Schweizerischen Nationalbank hat der Durchschnittsschweizer gerade mal 130 Franken in der Geldbörse. Diese werden in erster Linie für kleinere Einkäufe im Laden, beim Bäcker oder bei der Post verwendet.

Viele Menschen geben auch Trinkgeld lieber in bar, selbst wenn die Rechnung digital bezahlt wurde. So wissen Sie sicher, dass das Geld wirklich bei der Bedienung ankommt.

Das Ende des Bargelds?

In Schweden, das lange als Vorreiter bei der bargeldlosen Gesellschaft galt, ruderte die Reichsbank nämlich schon wieder zurück. Das skandinavische Land rühmte sich lange damit, dass wirklich alles per Karte bezahlt werden konnte. Von der obligatorischen Zimtschnecke am Kiosk bis zur Spende für den Obdachlosen.

cyberkriminalität Coronavirus
In den letzten fünf Jahren hat sich die Cyberkriminalität verdreifacht. - Keystone

Doch zuletzt gab es eine Kehrtwende: Zu denken gab den Schweden vor allem die Verwundbarkeit des digitalen Zahlungsverkehrs angesichts von Cyberkriminalität und Stromausfällen. Ausserdem müssten Bevölkerungsgruppen berücksichtigt werden, die keinen einfachen Zugang zu digitalen Zahlungsmitteln haben.

Und auch wenn das bargeldlose Shopping in der Schweiz weiter zunimmt: Der geliebte Franken wird damit wohl auch weiterhin in Form von Schein und Münze erhalten bleiben.

Kommentare

User #3094 (nicht angemeldet)

Vor nicht allzu langer Zeit(ca 2 Wochen) war hier in einem Bericht zu lesen das gewisse EU Länder den Einwohnern nahe legen,sie sollen doch Bargeld zu Hause haben um alfällige Einkäufe zu machen. Verstehe die Welt nicht mehr. Achso das hat ja alles vor 4 Jahren angefangen mit den Lügen der Politiker/ innen, Medien, Wissenschaftler, Virologen, WHO.

User #5232 (nicht angemeldet)

Digitales bezahlen ist auch eine Kundendaten Kontrolle über die Einkäufe..!!! Welcher Kunde bist Du... Registrieren zuwelcher Klasse Du gehörst..!! Entsprechend wird die Info an Dich ersichtlich mit Vorzug System...!!!

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