Faule Hündeler lassen Haufen einfach liegen – Ärger
Sie sind immer wieder ein Ärgernis: Liegen gelassene Hundehaufen. Was das mit Corona und Handys zu tun hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Dass man die Häufchen seines Wauwaus entfernen sollte, ist eigentlich nicht neu.
- Viele Halterinnen und Halter tun das aber nicht – das sorgt für Ärger.
- Expertinnen und Experten sehen einen Zusammenhang mit Handys und der Pandemie.
Hunde machen Häufchen – das ist für Halterinnen und Halter keine Überraschung. Dass sie das verrichtete Geschäft aber dann auch einpacken und entsorgen müssen, offenbar schon.
Immer wieder sorgt liegengelassener Hundekot für Ärger: Hausbesitzerinnen und -besitzer stellen Anti-Kot-Warnschilder auf ihre Rasen, Anwohnende fotografieren zurückgelassene Haufen und stellen sie hässig ins Netz.
«Für mich einfach immer wieder unbegreiflich, dass man als Hundebesitzer solche Riesen-Sch*issdreckhaufen liegen lässt!», nervt sich eine Aargauerin auf Facebook. «Und dann auch noch so nahe vom Robidog.»
Besitzer sind am Handy – und merken nicht, wenn Hund Haufen setzt
Aber warum landen so viele Häufchen am Strassenrand statt im Robidog? Fehlt es an Entsorgungsmöglichkeiten? «Sicher nicht», sagt Hundecoachin Myriam Zehnder zu Nau.ch.
«Es hat überall Robidogs oder Kehrichteimer mit Robidogsäcken. Meiner Meinung nach sind viele Leute einfach zu faul», so die Leiterin der Freiburger Hundeschule Sense.
Hinzu kommt: «Es gibt ganz viele Hundebesitzer, die machen alles andere auf dem Spaziergang, als sich mit dem Hund beschäftigen. Telefonieren oder Sonstiges – so, dass sie gar nicht wahrnehmen, wenn der Hund seinen Haufen setzt.»
Ein weiteres Problem, das Zehnder sieht: «Es gibt so viele ‹schlechte› Hundeschulen, die ihre Kunden ganz bestimmt nicht für Achtsamkeit sensibilisieren.» Und das neue Hundegesetz im Kanton Freiburg verlange zwar eine Führbarkeitsprüfung, «aber Hundekot wird da nicht wirklich thematisiert.»
Coachin warnt: liegengelassener Kot führt zu Hundehass
Talitha Federle von der Berner Hundeschule «Dogs4life» nennt ähnliche Gründe für die vielen liegengelassenen Haufen: «Schlichte Ignoranz und Egoismus von immer mehr werdenden Hundebesitzern, fehlende Aufmerksamkeit und Bequemlichkeit. Viele Leute haben sich, vor allem während Corona, einen Hund angeschafft, ohne Weitsicht.»
Zu wenig Robidogs gebe es ihres Erachtens nicht. «Man findet immer einen Weg – wenn man will.» Und auch an fehlender Aufklärung liegt es nicht, glaubt Federle.
«Es wird jedoch immer wieder Leute geben, die beratungsresistent sind. Leider ist diesen Leuten die Konsequenz nicht bewusst, oder egal: strengere Gesetze, Leinenpflicht, mehr Hundehasser, Giftköder.»
«Keine fremden Menschen anspringen lassen»
Philipp Imboden von der Hundeschule Wallis mahnt: «Jeder Hundehalter soll sich im Alltag so verhalten, dass sich niemand gestört fühlt von seinem Vierbeiner.»
Das heisst: «Mit Leine sichern, falls nicht gehorsam. Kot aufnehmen, nicht an jeder Hausecke markieren lassen. Keine fremden Menschen anspringen oder sonst belästigen lassen.» Falls das nicht klappt, sollte man sich Hilfe holen, so der Experte.
«Damit profitieren die Hundehalter von stressfreien Spaziergängen und die Allgemeinheit freut sich über gut erzogene Hunde. Ein Gewinn für alle.»