Fenaco will Methanausstoss bei Milchkühen verringern

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Bern,

Mit einem Futtermittel, dass den Zusatzstoff Agolin enthält, will Fenaco der klimaschädigenden Auswirkung von Kuhflatzulenzen entgegenwirken.

Kühe sollen weniger Methan ausstossen. (Archivbild)
Kühe sollen weniger Methan ausstossen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das Wichtigste in Kürze

  • Kuhflatulenzen verursachen in der Schweiz 13 Prozent der Treibhausgasemissionen.
  • Ein Tochterunternehmen von Fenaco will dem mit einem Futtermittel vorbeugen.

Die Fenaco-Tochter UFA geht gegen die klimaschädigende Wirkung von Kuhflatulenzen vor. Dazu hat sie im Mai ein Futtermittel lanciert, das den Zusatzstoff Agolin enthält. Dieser sorgt dafür, dass Milchkühe bis zu 20 Prozent weniger Methan ausstossen.

Die Landwirtschaft verursache in der Schweiz rund 13 Prozent der Treibhausgasemissionen, teilte Fenaco am Donnerstag mit. Dabei stossen die rund 550'000 in der Schweiz lebenden Kühe laut der Mitteilung jährlich rund 75'000 Tonnen Methan - ein 25 mal schädlicheres Treibhausgas als Kohlendioxid - aus. Das entspricht etwa einer Menge von 1,9 Millionen Tonnen CO2.

Flatulenzen um 20 Prozent reduzieren

In dem von UFA lancierten Mineralfuttermittel «UFA 295 Biotin USCF» sei das Mittel Agolin enthalten, das den Methanausstoss reduziert. Dieses soll die Kuhflatulenzen um etwa 10 bis 20 Prozent reduzieren. Durch das Futtermittel leiste man einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz, heisst es. «Mit dieser Innovation wird die Milchproduktion umweltfreundlicher und klimaschonender. Das entspricht einem klaren Bedürfnis der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten», wird UFA-Geschäftsführer Paul Steiner in der Mitteilung zitiert.

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Grosse Landwirtschaftsbetriebe sollen künftig weniger Schadstoffe ausstossen. - Keystone

Bei Feldversuchen sei das Futter von den Kühen gut akzeptiert worden, heisst es weiter. Zudem sorge es nebst seiner klimaschonenden Wirkung dafür, dass Kühe mehr Milch produzierten und gleichzeitig weniger Futter benötigten. Landwirte sollen das Futter laut der Mitteilung ohne Aufpreis kaufen können.

Versuche in USA und Niederlanden erfolgreich

«Als Gegenleistung treten sie die Emissionsreduktionsrechte ab, die durch das Verfüttern des klimaschonenden Futtermittels erzielt werden», so die Mitteilung. Derzeit sei das sogenannte UFA Swiss Climate Feed Programm noch in der Prüfung. Wenn es aber durch den unabhängigen Auditor validiert werden, sollen die Emissionsreduktionsrecht in handelbare CO2-Zertifikate umgewandelt werden. Durch den Handel mit diesen will Fenaco dann später die Mehrkosten für das Futter decken.

Der Futterzusatz Agolin ist ein im schweizerischen Bière von der gleichnamigen Firma hergestelltes Produkt, das laut dem Hersteller auf pflanzlichen Wirkstoffen basiert. Es wurde kürzlich auch vom weltgrössten Schokoladeproduzenten Barry Callebaut erfolgreich eingesetzt. Durch Versuche mit Agolin in den USA und den Niederlanden gelang es dem Unternehmen erstmals, die Reduktion des Ausstosses von Treibhausgas verlässlich zu messen.

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