Festival-Aus: Albaner fordern Entschuldigung von Zürcher Regierung
Die Albaner fühlen sich nach dem Aus des Alba-Festivals «äusserst diskriminiert». Deshalb fordern sie eine öffentliche Entschuldigung von der Zürcher Regierung.
Das Wichtigste in Kürze
- Jacqueline Fehr soll sich bei der albanischen Gemeinschaft entschuldigen.
- Das fordert der Rat der Albaner in einem Brief an den Zürcher Regierungsrat.
- Grund für den Streit sind Äusserungen der Politikerin bezüglich des Alba-Festivals.
Nur wenige Tage vor der geplanten Durchführung am vergangenen Wochenende wurde das Alba-Festival abgesagt. Die am gleichen Wochenende angesetzte Pride-Parade in Zürich fand hingegen statt. Grund für die Absage der grössten albanischen Open-Air-Party war gemäss dem Kanton Zürich das angesprochene Publikum.
Viele Corona-Patienten auf den Intensivstationen hätten einen Bezug zum Balkan, Ferien-Rückkehrer aus dieser Region seien häufig mit dem Coronavirus infiziert. Primär richte sich das Alba-Festival an «eine stark betroffene Community», so Regierungspräsidentin Jacqueline Fehr in einer Verfügung.
Diese Begründung sei «äusserst diskriminierend», schreibt der Rat der Albaner der Schweiz in einem Brief an den Regierungsrat. Darüber berichtet der «Tages-Anzeiger».
In dem Schreiben heisst es: Es sei «hochproblematisch», eine Bevölkerungsgruppe zum Sündenbock für die aktuelle Corona-Lage zu machen. Es führe zu Vorurteilen und zur Spaltung der Gesellschaft, so der Rat, der die Interessen der Schweizer Albaner vertritt.
In dem Brief, den auch Lurata Reci unterschrieben hat, wird der Regierungsrat um Jacqueline Fehr aufgefordert, sich öffentlich zu entschuldigen. Gleichzeitig ruft die Präsidentin des Rates der Albaner zur Impfung auf: «Eines ist sicher. Aus dieser Krise kommen wir nur gemeinsam und durch die Impfung raus.»
Unsicher hingegen ist, wie es mit dem Alba-Festival weitergeht. Den finanziellen Schaden konnte die Agentur Blofeld im Namen von Organisator Adem Morina nicht beziffern. Dies könne erst gemacht werden, wenn alle Lieferantenrechnungen eingetroffen seien, sagte sie gegenüber dem «Tages-Anzeiger».