Fifa-Prozess: Bundesanwaltschaft fordert bedingte Freiheitsstrafen
Ex-Fifa-Präsident Blatter und Ex-Uefa-Präsident Platini stehen wegen Betrugs vor Gericht. Die Bundesanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von 20 Monaten.
Das Wichtigste in Kürze
- Blatter und Platini stehen wegen Betrugs vor Gericht.
- Die Bundesanwaltschaft fordert eine bedingte Freiheitsstrafe von 20 Monaten.
Die Bundesanwaltschaft fordert sowohl für den Ex-Fifa-Präsidenten Joseph Blatter (86) als auch für den Ex-Uefa-Präsidenten Michel Platini eine bedingte Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten.
Michel Platini (66) soll zudem eine Ersatzzahlung von rund 2,2 Millionen Franken leisten.
Blatter sei des Betrugs, allenfalls der Veruntreuung oder der ungetreuen Geschäftsbesorgung sowie der Urkundenfälschung schuldig zu sprechen, erklärte Bundesstaatsanwalt Thomas Hildbrand am Mittwoch vor Bundesstrafgericht.
«Nicht den Hauch von Reue»
Bei beiden Angeklagten sei «nicht den Hauch von Reue» auszumachen, hielt Hildbrand fest. «Blatter und Platini konnten sich frei für oder gegen das Recht entscheiden.» Sie hätten sich «ohne triftigen Grund» für das Unrecht entschieden, fuhr Hildbrand fort. Das Absprechen der beiden zeuge von einer «nicht unbeachtlichen kriminellen Energie».
Die Bundesanwaltschaft wirft Blatter und Platini Betrug vor. Blatter soll eine Zwei-Millionen-Zahlung für angebliche Beraterdienste Platinis für die Fifa zwischen Juli 1998 und Juni 2002 gutgeheissen haben. Die Bundesanwaltschaft sieht keine rechtliche Grundlage für diese Zahlung.
Die beiden Beschuldigten haben die Vorwürfe in der vergangenen Woche vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona in aller Deutlichkeit zurückgewiesen.
Platini sieht in der Anklage ein Komplott, das dazu gedient habe, ihn als Fifa-Präsidenten zu verhindern und den Weg für Gianni Infantino frei zu machen.