Betrugs-Prozess: Sepp Blatter fühlt sich wieder fit
Der frühere Weltfussballverband-Präsident Sepp Blatter fühlt sich wieder fit. Er will auch an den weiteren Verhandlungstagen um den Millionen-Betrug dabei sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Sepp Blatter fühlt sich nach eigenen Angaben wieder fit – er will beim Prozess dabei sein.
- Seine Vernehmung im Betrugs-Prozess wurde wegen Atembeschwerden verschoben.
- Er und Michel Platini müssen sich wegen des Vorwurfs des Betrugs verantworten.
Der frühere Weltfussballverband-Präsident Sepp Blatter fühlt sich nach eigenen Angaben wieder fit. Der Angeklagte im Prozess wegen möglichen Millionen-Betrugs will auch an allen weiteren Verhandlungstagen dabei sein. Dieser findet vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona TI statt.
«Es geht mir sehr gut», sagte der 86 Jahre alte ehemalige Fifa-Präsident in einem Interview mit dem «Walliser Bote» (Samstagausgabe). «Am ersten Tag des Prozesses habe ich mich nicht sehr wohl gefühlt, aber inzwischen bin ich wieder wohlauf», sagte Blatter.
Wegen Atembeschwerden verschoben
Am Mittwoch hatte Blatter vor Gericht über gesundheitliche Probleme und insbesondere Atembeschwerden geklagt. Seine Vernehmung wurde deshalb auf den nächsten Tag verschoben. Dass es ihm nicht gut ging, habe damit zu tun gehabt, dass am ersten Prozesstag «nicht viel Substanzielles» gesagt wurde. Es habe sich dadurch alles in die Länge gezogen, sagte Blatter.
Am kommenden Montag geht der Prozess in die zweite Woche. Blatter bekräftige, an allen Verhandlungen dabei sein zu wollen.
«Dort treten Personen auf, die mich verurteilen wollen. Ich will dem Gericht zeigen, dass ich unschuldig bin und mich das Verfahren interessiert.» Mit dem bisherigen Prozessverlauf sei er zufrieden. Die Zeugen hätten seine Aussagen gestützt.
Vorwurf des Betrugs
Blatter und dem früheren Präsidenten des europäischen Fussballverbands (Uefa), Michel Platini, wird vorgeworfen, dass sie den Weltverband über eine angeblich noch ausstehende Forderung Platinis aus einer Beratertätigkeit getäuscht haben. Blatter soll laut Anklage unrechtmässig die Zahlung der Fifa in Höhe von zwei Millionen Franken an Platini bestätigt haben.
Beide müssen sich wegen des Vorwurfs des Betrugs und weiterer Delikte verantworten. Sie bestreiten die Vorwürfe. Platini etwa sieht einen Komplott, der dazu gedient habe, Platini als Fifa-Präsident zu verhindern und den Weg für Gianni Infantino frei zu machen.