Flaute auf Notfall? Pflegepersonal widerspricht Chefin!
Franziska Berger, CEO der Solothurner Spitäler, sagt, dass die Notfallstationen von 2 bis 4 Uhr fast keine Patienten haben. Das Pflegepersonal widerspricht.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen Pflegepersonalmangel stehen die Notfallstationen unter Druck.
- Franziska Berger, CEO der Solothurner Spitäler AG, äusserte Gegenteiliges.
- Das bringt ihr Kritik aus den Reihen des Pflegepersonals.
Der Pflegepersonalmangel auf den Notfallstationen in den Solothurner Spitälern sorgt für aufgebrachte Stimmen.
Franziska Berger, CEO der Solothurner Spitäler AG, kam in einem Interview mit der «Solothurner Zeitung» zu einem anderen Schluss. Zwischen 2 und 4 Uhr früh sei dort kaum etwas los.
Diese Aussage stösst nun auf heftige Kritik – von Seiten des Pflegepersonals. Ihre Erfahrungen sprechen eine andere Sprache.
Frustration beim Pflegepersonal
In verschiedenen Netzwerken reagierten Pflegefachpersonen mit Unverständnis auf Bergers Äusserungen. Viele sind «hässig».
Eine Pflegefachperson des Kantonsspital Olten lässt gegenüber der «Solothurner Zeitung» verlauten, dass sie «sehr irritiert über die Aussage von Frau Berger» war. Teilweise müsse Unterstützung von der Intensivstation angefordert werden, um alle Patientinnen und Patienten zu versorgen.
Wenn dann zwischen 2 und 4 Uhr tatsächlich ein geringes Patientenaufkommen herrsche, müssten Pflegekräfte oft auf anderen Stationen aushelfen.
Der Schweizer Berufsverband für Pflegefachpersonal weist auf die hohe Arbeitsbelastung hin. Man sei sich der Problematik bewusst und betont, dass immer wieder Meldungen über die «äusserst hohe Arbeitsbelastung» eingehen.
Diese mache es oft schwierig, die Sicherheit der Patientinnen und Patienten in vollem Umfang zu gewährleisten. Die Ursachen sind bekannt: Fachkräftemangel, hohe Fluktuation und zu geringe Personalressourcen.