Flugzeugabsturz Hergiswil NW: Maschine könnte etwas touchiert haben
Ein zweites Flugzeug könnte Hinweise zur Absturzursache des Unglücks in Hergiswil NW mit vier Toten liefern. Möglich ist, dass das Flugzeug etwas touchiert hat.
Am vergangenen Samstagmorgen stürzt bei Hergiswil NW ein Kleinflugzeug mit vier Personen an Bord ab. Alle vier Personen – eine Familie mit zwei minderjährigen Kindern – kommt ums Leben. Es ist der erste, von zwei tragischen Flugzeugunglücken in der Schweiz an diesem Samstag.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag kommen bei einem Flugzeugabsturz in Hergiswil NW alle vier Insassen ums Leben.
- Die Sicherheitsuntersuchungsstelle hat bereits erste Hinweise zur Absturzursache.
- Laut Augenzeugen könnte das Flugzeug etwas touchiert haben.
Laut dem Experten war das Flugzeug mit zwei sogenannten Flarm-Kollisionswarngeräten ausgestattet. Jedoch wurden wegen den hohen Temperaturen des Brandes – sogar die Instrumente verschmolzen zu einen Metallklumpen – die Speicherkarten der Flarm zerstört. Jedoch waren die Flarm-Geräte mit GPS-Empfänger und digitalen Sende-/Empfangmodulen ausgestattet, welche sich mit Flarms von anderen Flugzeugen im Nahbereich austauscht.
Damit wird die Position des Flugzeuges und der voraussichtliche Flugweg mit den weiteren Flugzeugen in der Umgebung ausgetauscht und im Falle eines Kollisionskurses die beiden Flugzeugpiloten gewarnt. Auf diese Daten kann sich die Sust nun bei der Untersuchung stützen, denn: «Es befand sich tatsächlich ein anderes Flugzeug in der Nähe, so dass wir bereits über diese Daten verfügen», so Reitz gegenüber der Zeitung. Diese gäben nun Aufschlüsse über den genauen Flugweg in den letzten Sekunden.
Nun untersucht die Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust den Absturz. Dabei gibt es bereits erste Hinweise. Laut dem Untersuchungsleiter Florian Reitz waren die Insassen sofort tot. Gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt er: «Aufgrund des Kraters wissen wir, dass der Aufschlag senkrecht mit hoher Energie erfolgt ist.»
Zwei Kollisionswarngeräte
Hinweise, dass Flugzeug etwas touchiert hat
Zudem stützt sich die Sust auf zahlreiche Augenzeugenberichte. Laut diesen könnte das Flugzeug vor dem Absturz etwas touchiert haben. «Das können wir aber noch nicht bestätigen», so Reitz weiter. Nun werde untersucht, ob Bäume auf der Krete Spuren einer Touchierung aufweisen. Bis in rund einem Jahr soll der Schlussbericht der Sust vorliegen.