Food-Kurier beleidigt Kundin – weil er Adresse nicht findet
Eine junge Ostschweizerin ist ausser sich vor Wut: Sie will einfach nur ihr Essen entgegennehmen – doch der Kurier beschimpft sie aufs Übelste.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Food-Kurier soll eine Kundin übel beleidigt haben.
- Der Grund: Er fand ihre Adresse nicht.
- Die junge Frau ärgert sich grün und blau über den Lieferanten.
Schock für eine junge Frau: Sie bestellt Essen beim beliebten Lieferdienst Just Eat. Doch als sie ihre Lieferung entgegennehmen will, erhält sie statt einer Pizza eine üble Standpauke.
«Er hat mich zusammengeschi**en, weil er meine Adresse nicht gefunden hat!», sagt die Ostschweizerin in einem Tiktok-Video. Der Vorfall habe sie zum Weinen gebracht.
Dabei habe sie alles richtig gemacht, wie sie im Video beteuert: «Ich habe meine Adresse richtig angegeben, sowie meine Handynummer.»
Doch als es an der Tür läutet, wartet eine böse Überraschung auf sie: «Der Lieferant begrüsste mich nicht einmal und fing direkt an, mich zu beschimpfen.» Und dies angeblich nur, weil er ihre Adresse nicht gefunden habe.
Kurier will Kundin Essen nicht geben
Sie beschwert sich: «Er wollte mir mein Essen einfach nicht geben.» Er habe sie in «einer Tour» zusammengestaucht. Sie habe probiert, ruhig zu bleiben, doch dann habe der Lieferant gesagt: «Ich weiss nicht, ob Sie als Kind zu oft geschlagen worden sind, dass Sie das Problem hier nicht sehen.»
Damit reicht es der Tiktokerin: «Ich bin ausgerastet!» Sie sei laut geworden und habe ihm gesagt, er solle ihr sofort das Essen geben und dann verschwinden. «Ich werde mich über Sie fett beschweren und Sie melden», droht sie ihm.
So weit gekommen ist es aber offenbar nicht. Nach der Veröffentlichung des Videos habe sich die Kundin nicht bei dem Lieferdienst gemeldet, wie Just Eat-Sprecher Petar Djordjevic zu Nau.ch sagt.
Kurier erzählt andere Geschichte
Dennoch weiss der Lieferservice bereits von dem Vorfall. «Unser Social-Media-Team hat sich bei der Kundin gemeldet und sie hat den Vorfall wie im Video geschildert.» Weiter sagt Djordjevic: «Wir haben umgehend eine Untersuchung eingeleitet und unseren Kurier dazu befragt.»
Doch ihm zufolge habe sich der Vorfall völlig anders abgespielt. Der Lieferant habe zwar zugegeben, er habe Schwierigkeiten gehabt, die Adresse der Kundin zu finden.
Also habe er versucht, sie anzurufen – ohne Erfolg. Doch dann ist es laut dem Kurier nicht zu einer Auseinandersetzung gekommen. Stattdessen habe er die Adresse der Kundin mithilfe einer Nachbarin gefunden und ihr die Bestellung übergeben – das war's.
Lieferdienst untersucht Vorfall
Es steht also Aussage gegen Aussage. Djordjevic meint: «Wir können zurzeit nicht sagen, ob sich der Fall so zugetragen hat oder nicht.» Der Lieferdienst untersuche den Vorfall weiter.
Es wird nun auch untersucht, ob sich weitere, ähnliche Fälle zugetragen haben könnten. Aber grundsätzlich: «Unsere Fahrer und Fahrerinnen werden geschult im Umgang mit Restaurantinhabern und der Kundschaft.»
So meint Djordjevic: «Das Video hat ausgelöst, dass umgehend alle relevanten Instanzen in Bewegung gesetzt wurden.» Sie würden den Fall so schnell wie möglich lösen wollen.