Food-Velokuriere gehören zu den Krisenprofiteuren

Philipp Kobel
Philipp Kobel

Bern,

Ab heute sind – bis auf einzelne kantonale Ausnahmen – die Beizen zu. Zu den Profiteuren gehören werden die Food-Velokuriere. Das zeigen die letzten Monate.

velokurier bern
Der Lieferdienst via Velo boomt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Velokuriere gehören zu den Profiteuren der Corona-Krise.
  • Bei Velogourmet in Basel verdoppelten sich die Aufträge seit Beginn der Pandemie.

Ab nächstem Samstag werden in der Schweiz, gleich wie bereits im Frühling, alle Beizen zu sein. Zwar gilt bereits seit heute Dienstag der vom Bundesrat verordnete Beizen-Lockdown. Fünf Kantone (FR, NE, OW, VD und VS) genehmigten zuletzt zwar noch Ausnahmen für Restaurantbetriebe und Bars. Diese werden allerdings am ersten, beziehungsweise zweiten Weihnachtstag nichtig.

Nun schlägt die Stunde der Take-Aways. Und mit ihnen die der schnellen und unkomplizierten Transportmittel, sprich der Velokuriere.

Velogourmet liefert in Basel Food von über 60 Partnern aus. Rund ein Drittel dieser Betriebe verfügt über ein Take-Away-Angebot. «Wir haben die Anzahl unserer Angestellten seit Ausbruch der Pandemie von rund 35 auf 70 verdoppelt», sagt Inhaber Joost Oerlemans.

velogourmet
Ein Kurier von Velogourmet in Basel. - facebook.com/www.velogourmet.ch

Technische Optimierungen

Im Vergleich zum Lockdown im Frühling hätten die Bestellungen in den letzten Wochen – die Beizen haben in Basel seit dem 23. November geschlossen – noch mehr zugenommen. «Im Vergleich zum letzten Winter haben unsere Aufträge zu 100 Prozent und unser Umsatz zu 50 Prozent zugenommen.» Die Differenz komme daher, dass die dazugewonnen Privatkunden das Bestellvolumen der durch Homeoffice weggefallenen Geschäftskunden nicht gleichwertig kompensiert.

Um dem Bestellwahn auch technisch Herr zu bleiben, hat Velogourmet schrittweise auch die IT-Struktur aufgerüstet.

Einen ähnlichen Weg ging der Velokurier Bern. «Wir haben ein Tool für das Smartphone, mit dem unsere Fahrer die Details der Essens-Bestellungen abrufen können», sagt Co-Geschäftsleiter Alexander Lötscher. «Unsere IT-Abteilung hat die Übersichtlichkeit dieses Tools verbessert, damit die Boten die Bestellungen schneller finden.»

Das Food-Angebot des Velokurier Bern nennt sich Schnellerteller. Dort verzeichneten die Verantwortlichen in der Corona-Zeit «insgesamt einen starken Anstieg».

Kurzes Durchatmen über die Feiertage

In den vergangenen zehn Tagen mussten die Restaurants und Bars in der Bundesstadt bereits um 19 Uhr dicht machen. «In diesem Zeitbereich stellten wir nur eine leichte Zunahme fest», sagt Lötscher. Interessanterweise sei jedoch am vergangenen Freitag die Nachfrage mit einer Zunahme von 50 Prozent sehr gross gewesen.

Von der Aare an die Limmat. Dort hat der Foodkurier Dabbavelo erst im April, also mitten im ersten Lockdown, den Betrieb aufgenommen. Während das für Unternehmen in anderen Bereichen gleich der Genickbruch bedeutet hätte, startete Dabbavelo durch. «Wir fahren eine steile Aufwärtskurve», steht auf der Webseite.

Dabbavelo kurier
Ein Bote des Velokurier Dabbavelo in Zürich. - dabbavelo.ch

Zuletzt verzeichnete das Start-up eine grössere Fluktuation im Bestellvolumen. «Die extremen Schwankungen mussten wir mit erhöhtem Personal wie zusätzlichen Kurierfahrern bewältigen», sagt der operative Leiter Silvio Hochuli.

Bis Ende Jahr erwartet er grundsätzlich einen leichten Rückgang der Bestellungen, da die Leute Zeit mit der Familie verbringen. «Vom 24. bis 26. Dezember werden wir keinen Service anbieten, um unseren Kurierfahrern eine Auszeit zu gönnen.» Denn: Hochuli geht von einem starken Anstieg im Januar 2021, wenn der Arbeitsalltag wieder eintritt, aus.

Die Kassen der Velokuriere werden dank dem Beizen-Lockdown weiter klingeln.

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