Forum Schweizer Geschichte Schwyz zeigt viel Sinn für Humor
Die neue Ausstellung «Made in Witzerland» im Forum Schweizer Geschichte Schwyz erkundet den humoristischen Kern der Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Forum Schweizer Geschichte Schwyz hat eine neue Ausstellung eröffnet.
- Bei «Made in Witzerland» geht es um den Humor der Schweiz.
Die neue Ausstellung «Made in Witzerland» im Forum Schweizer Geschichte Schwyz erkundet den humoristischen Kern der Schweiz. Dabei schafft sie es, den Besuchern ein leises Schmunzeln oder gar ein heiteres Gelächter zu entlocken. Eine Wohltat nach Zeiten, in denen es für manch einen herzlich wenig zu lachen gab.
«Aber haben sie wirklich keinen Humor?», fragte Beat Högger, Geschäftsführer Museumsbetrieb, am Montagvormittag im Forum Schweizer Geschichte Schwyz. «Wir lachen sehr wohl», beantwortete er die Frage gleich selbst. Anschliessend übergab er das Wort Pia Schubiger, die die «Made in Witzerland» kuratiert.
Blick auf die humorvolle Seite der Schweiz
Die Ausstellung entstand im Hinblick auf das 25-Jahr-Jubiläum des Museums. Ursprünglich wäre die Eröffnung im April geplant gewesen.
Mit der Corona-Krise kam alles anders. Das Fest bleibt aus, und die Eröffnung musste aufgeschoben werden. Nun aber ist es so weit: Am (morgigen) Dienstag öffnet das Museum seine Türen für die neue Ausstellung, die bis am 24. Januar 2021 dauert.
Die Ausstellung werfe einen Blick auf die humorvolle Seite der Schweiz, sagte Pia Schubiger. Mit Karikaturen der letzten drei Jahrhunderte, zeitgenössischen Cartoons und wichtigen Figuren wie HD Läppli und Clown Grock. Humor sei vielfältig, alltäglich, selten aber banal.
Grosse Plattform für den «Nebelspalter»
In der «guten alten Fernsehstube» können sich die Besucher Ausschnitte aus Schweizer Comedy-Sendungen und Kinokomödien ansehen. Dabei geht es auch um das gemeinsame Lachen vor dem Fernsehen.
Die Ausstellung zeigt auch, dass Humor nicht halt vor der Kunst macht. So pflegen gerade die Dadaisten eine beliebte Spielform humorvoller Kunst. Gezeigt werden auch Arbeiten des Künstlerduos Fischli/Weiss.
Eine grosse Plattform erhält auch die Satirezeitschrift «Nebelspalter», die 1875 erstmals erschienen war. Bis heute hält sie sich ohne Unterbruch. Die Zeitschrift prägte viele Genrationen in ihrem Humor- und Politikverständnis.
«Made in Witzerland» thematisiert auch Alltagskomik, schweizerische Stereotypen und Klischees sowie politisch und sozial unkorrekte Witze.
Humor von Frau und Mann ist unterschiedlich
Gleichzeitig widmet sich die Ausstellung dem ungleichen Humor von Mann und Frau. «Zutritt ab 18 Jahren» steht neben dem Frauen- und dem Herren-WC, dessen Türen zwar offen stehen. Den Besuchern wird aber offen gelassen, ob sie sich auf die Witze und Graffiti hinter diesen Türen einlassen wollen. Dort nämlich geht es klischiert zu und her.
Mitten im Ausstellungsraum liegt noch ein grosses, schwarzes Buch mit vielen weissen Seiten auf. Es ist ein Witzebuch, in das die Besucher ihren Lieblingswitz schreiben können. Oder einen, der kurzerhand selbst erfunden wird. So, wie es die Kuratorin tat.