Frau blockiert Bus-Tür und legt sich mit Chauffeur an

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Bern,

Ärger im Berner ÖV: Obwohl der nächste Bus in wenigen Minuten kommt, blockieren zwei Fahrgäste die Tür, sodass der Chauffeur nicht weiter fahren kann.

Bernmobil
Die Frau gab die Tür schliesslich doch noch frei – allerdings erst, als der Chauffeur extra aufstand und sie dazu aufforderte. - Nau.ch-Leserreporterin

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Frau hat eine Bus-Tür blockiert – und sich dann noch mit dem Chauffeur angelegt.
  • Der Grund: Ihre Begleitung war noch dabei, ein Billett am Automaten zu lösen.
  • Der Bus fährt auf der Strecke alle paar Minuten. Darum sorgt die Aktion für Kopfschütteln.

Nau.ch-Leserin Jeannine Murbach* ist an einem Samstagnachmittag unterwegs von Köniz nach Bern. Sie nimmt den 10er-Bus – eine Linie, auf der besonders regelmässig Busse fahren.

Und trotzdem kommt es unterwegs zu Warte-Zoff.

Murbach ist gerade am Telefon, als sie plötzlich unterbrochen wird. «Ich hörte ein langes Piepsen», erzählt sie Nau.ch.

Verwundert schaut die Passagierin zur Tür. Die piepst weiter – denn eine Frau mittleren Alters blockiert sie. «Schräg», denkt sie sich.

«Das ist eine Frechheit!»

Dann hört sie eine laute Stimme: «Bitte geben Sie sofort die Tür frei. Das ist eine Frechheit!», sagt der Chauffeur. Er ist extra aufgestanden, um die Frau zu konfrontieren.

Die bleibt erst gelassen stehen, wie Murbach verwundert beobachtet. «Statt einfach ein- oder auszusteigen, legte sie sich noch mit dem Chauffeur an! Sie sagte ironisch, er sei aber entspannt», erzählt sie.

Und: «Sie sehen ja, dass er noch ein Billett löst!»

Hast du auch schon einmal eine ÖV-Tür für jemanden blockiert?

Der Fahrer geht nicht gross darauf ein und setzt sich zurück ans Steuer. «Die Begleitung der Frau war währenddessen immer noch dabei, ein Billett zu lösen

Die Worte des Chauffeurs zeigen dennoch Wirkung – die Frau tritt zurück und gibt die Tür frei.

Aktion «völlig daneben»

Der Bus fährt schliesslich ohne die beiden weiter. Passagierin Jeannine Murbach schüttelt den Kopf. «Der Bus fährt alle paar Minuten – die Aktion der Frau war also völlig daneben.»

Dass der Chauffeur eingegriffen habe, findet sie «super». «Wer weiss, wie lange wir sonst noch hätten warten müssen ...»

Die Busbetreiberin Bernmobil bestätigt den Vorfall auf Anfrage von Nau.ch. Und: Es stellt sich heraus, dass das Ganze sogar noch länger dauerte, als Murbach beobachtet hatte.

Sprecher Rolf Meyer erklärt nämlich: «Die beiden Personen haben abwechslungsweise ein Ticket am Automaten gelöst und abwechslungsweise die Türe für längere Zeit blockiert.»

Auch er sagt, dass die Linie zur Zeit des Zwischenfalls regelmässig befahren wurde – «im Fünf-Minuten-Takt».

Hast du im ÖV auch schon dreistes Verhalten beobachtet?

«Der nächste Bus wäre also in wenigen Minuten gefahren. Deshalb war das Blockieren der Türe in diesem Fall gegenüber den anderen Fahrgästen nicht angemessen», betont er.

Der Bus kann die Türen aus Sicherheitsgründen nicht einfach schliessen, wenn jemand dazwischen steht. «Ansonsten wird die Person eingeklemmt und kann sich verletzen.»

Passagiere blockieren Türen «immer wieder»

Was die Passagierin beobachtet hat, ist laut Bernmobil kein Einzelfall.

Sprecher Rolf Meyer sagt: «Es kommt immer wieder vor, dass Fahrgäste die Türe für andere Personen absichtlich blockieren.» Beispielsweise, damit diese noch ein Ticket lösen können.

Dauere dies nur wenige Sekunden, sei das normalerweise kein Problem. «In den meisten Fällen geben die Fahrgäste die Türe frei, wenn die Fahrerin oder der Fahrer diese dazu auffordert.»

So heftig eskaliert, dass die Polizei gerufen werden musste, ist es noch nie.

*Name von der Redaktion geändert

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Kommentare

User #9156 (nicht angemeldet)

Sowas muss ja auch nicht sein, wenn schon alle Naselang ein Bus fährt! Busfahrer müssen auch den Fahrplan einhalten, sonst wird auch wieder gemeckert, weil der Bus nicht pünktlich kommt oder kommen kann @

User #5851 (nicht angemeldet)

Also ich haben blockiert aber halbe Minute hier sind jede 15 Minute die RBS .

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