Frauen verdienen 1'364 Franken weniger als Männer
Das Bundesamt für Statistik hat ermittelt, dass Frauen 1'364 Franken weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen.
Die Lohnschere zwischen Frauen und Männern in der Schweiz schliesst sich langsam, bleibt aber weiterhin beträchtlich. Neue Daten des Bundesamts für Statistik zeigen eine positive Entwicklung, doch der Weg zur Lohngleichheit ist noch weit.
In der Schweizer Gesamtwirtschaft verdienten Frauen 2022 durchschnittlich 16,2 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Dies stellt eine Verbesserung gegenüber 2020 dar, als die Differenz noch 18 Prozent betrug.
In absoluten Zahlen ausgedrückt verdienen Frauen pro Monat im Durchschnitt 1'364 Franken weniger als Männer. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) betont: Mehr als die Hälfte dieser Lohndifferenz (44,9 Prozent) kann nicht durch objektive Faktoren wie Branche, Ausbildung oder Alter erklärt werden. Diese nicht erklärbare Differenz hat sich laut SGB kaum verändert.
1'364 Franken weniger: Die Branche macht den Unterschied
Die Lohnunterschiede variieren stark je nach Wirtschaftszweig. «KMU Today» berichtet, dass im Gastgewerbe die Differenz bei 7,6 Prozent liegt. Im Kredit- und Versicherungsgewerbe beträgt sie 29,4 Prozent.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass in einigen Branchen noch erheblicher Handlungsbedarf besteht. Ein wesentlicher Teil der schlechteren Lohnsituation von Frauen hängt laut SGB mit der Betreuung eigener Kinder zusammen.
Zudem sind sogenannte «Frauenberufe» oft schlechter bezahlt, obwohl sie anspruchsvoll und verantwortungsvoll sind.
Forderungen und Massnahmen
Der SGB fordert Löhne von mindestens 5'000 Franken mit Lehre und mindestens 4'500 Franken für alle. Zudem sollen Lohngleichheit und die Erhöhung von Frauenlöhnen Gegenstand aller sozialpartnerschaftlichen Verhandlungen werden.
Die Lohnungleichheit in der Schweiz ist im internationalen Vergleich hoch. «Die Volkswirtschaft» berichtet, dass das geschlechtsspezifische Lohngefälle in der EU 2022 mit 12,7 Prozent deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt lag.