Frauen wollen im Juni gegen ungleiche Arbeitsbedingungen streiken

Keystone-SDA
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Bern,

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) hat die Arbeitswelt als Hauptthema für den feministischen Streik am 14. Juni 2023 gesetzt.

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Frauenstreik in Lausanne. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Datum für den feministischen Streik dieses Jahres wurde auf den 14. Juni gesetzt.
  • Der Fokus liegt auf der Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz.
  • Seit dem grossen Streik 2019 habe es kaum Fortschritte gegeben, so der SGB.

Gestreikt werden soll unter anderem für eine Aufwertung von Branchen, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, und gegen Belästigung und Diskriminierung.

«Die grössten Ungleichheiten der Geschlechter haben ihren Ursprung am Arbeitsplatz», schreibt der SGB zur Lancierung der Kampagne für den feministischen Streik am Dienstag. So halte sich etwa die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen hartnäckig.

Männer immer noch mit 43 Prozent höheren Einkommen

Die Hälfte der Frauen in der Schweiz verdienten 2020 weniger als 4470 Franken im Monat. Das Einkommen der Frauen lag 2022 durchschnittlich 43 Prozent unter demjenigen der Männer, teilte der SGB mit Verweis auf das Bundesamt für Statistik mit.

Hauptgrund dafür ist laut SGB die schlechte Entlöhnung von Berufen mit hohem Frauenanteil, wie etwa in der Betreuung und im Verkauf. Der SGB fordert deshalb unter anderem, eine bessere Abdeckung durch Gesamtarbeitsverträge in sogenannten Frauenbranchen sowie «massive Lohnerhöhungen».

Frauenstreik
Am Frauenstreik 2019 nahmen in der Schweiz Hunderttausende Frauen teil. - Keystone

Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die Gewerkschaften insbesondere Mitglieder in Branchen mit hohem Frauenanteil gewinnen. Die Arbeitsbedingungen verbesserten sich nur, wenn Gewerkschaften stark seien und wenn kollektiv mobilisiert werde, hiess es.

Kein Fortschritt seit 2019

Weitere Gründe für den Lohnunterschied sind laut SGB, dass Frauen noch immer aufgrund ihres Geschlecht diskriminiert werden und dass Frauen einen grossen Teil der unbezahlten Arbeit wie die Kinderbetreuung übernehmen und deshalb weniger bezahlte Arbeit leisten können.

Eine Folge dieses Lohnunterschieds sei eine «immense» Frauenrentenlücke. Der SGB kritisiert weiter, dass es vier Jahre nach dem grossen Streik von 2019 «so gut wie keinen Fortschritt» bei der Verbesserung der finanziellen und gesellschaftlichen Situation der Frauen gegeben hat. Im Gegenteil, das Rentenalter der Frauen sei angehoben worden, so der Gewerkschaftsbund. Am nationalen feministischen Streik von 2019 hatten schweizweit Hunderttausende Menschen teilgenommen.

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