Freiburg schlägt Strom-Alarm – trotz Entwarnung

Carine Meier
Carine Meier

Fribourg,

Eine Energiemangellage in der Schweiz scheint deutlich weniger wahrscheinlich als noch im Herbst. Dennoch verschickt der Kanton Freiburg jetzt noch Warn-Infos.

Strom sparen
Im Januar verschickt der Kanton Freiburg diese Broschüre an alle Haushalte. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch gab Elcom-Chef Urs Meister bezüglich einer Strommangellage Entwarnung.
  • Dennoch verschickt der Kanton Freiburg weiterhin ein Warn-Blatt an die Einwohner.

«Jeder und jede ist aufgefordert, die Heizung hinunterzudrehen, weniger Strom und warmes Wasser zu verbrauchen!» Im Herbst waren solche Spar-Appelle von Bund und Kantonen wegen des drohenden Energiemangels überall zu sehen.

Inzwischen gibt es aber Entwarnung: Urs Meister, Geschäftsführer der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) erklärt gegenüber SRF: Die Wahrscheinlichkeit sei gross, dass die Schweiz ohne Strommangel durch den Winter komme.

Im Kanton Freiburg scheint die gute Nachricht aber noch nicht ganz angekommen zu sein. Am Mittwoch flattert bei zahlreichen Haushalten eine Info-Broschüre ins Haus, die mit dem obenstehenden Satz beginnt. «Es geht darum, einen möglichen Energiemangel, wie er diesen Winter eintreffen könnte, zu antizipieren.»

Ist der Energiemangel jetzt abgewendet oder nicht? Auf Anfrage gibt der Kanton Freiburg zu: Es handle sich um eine «mittel- oder langfristige» Massnahme. Das Risiko eines Energiemangels sei «noch nicht komplett abgewendet» und werde in kommenden Jahren wieder zum Thema werden.

Broschüre nur in einer Sprache verschickt

Für die Einwohner des Kantons dürfte der Sparaufruf trotzdem seltsam anmuten — wenn sie ihn denn verstehen. Denn das Blatt mit Tipps zur Verringerung des Stromverbrauchs in der Küche oder beim Wäsche waschen, wurde etwa in der Stadt Freiburg nur auf französisch versendet.

Was halten Sie davon, wenn Kantone jetzt noch zum Energie sparen aufrufen?

«Die Broschüre wurde jeweils in der offiziellen Amtssprache der Gemeinden verschickt», heisst es beim Kanton. In offiziell französischsprachigen Gemeinden direkt am Röstigraben wohnen aber viele Deutschsprachige. In der Stadt Freiburg sind es über 20 Prozent der Einwohner.

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