Fulehung Thun: Siegesschütze verpasst Siegerehrung
Das dreitägige Thuner Volksfest «Ausschiesset», besser bekannt als «Fulehung», geht heute mit dem Gesslerschiessen und dem Umzug zu Ende.
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Das Wichtigste in Kürze
- Das Thuner Volksfest Fulehung geht heute mit dem Gesslerschiessen zu Ende.
- Während drei Tagen ist Thun jeweils im Ausnahmezustand.
Am Gesslerschiessen nimmt jeweils das Armbrustschützenkorps der Kadetten Thun teil und versucht in nur einem Anlauf das Herz auf dem Gemälde von Gessler zu treffen. Um 2,5 Zentimeter verpasste der 16-jährige Noé Stähli zwar das Ziel, zum Sieg reichte es aber trotzdem.
Ehre an Umzug
Am allerwenigsten damit rechnete der Schütze selber, zur Siegerehrung erschien er deshalb gar nicht erst. Als ihn seine Kollegen schliesslich ausfindig machten, holte er dann doch noch seinen Pfeil und sein Preisgeld ab.
«Heute schossen viele gut. Es überrascht mich, dass ich dem Herz am nächsten war», freut sich Noé Stähli dann doch über seinen Sieg. Für ihn ist es eine Ehre, denn der Sieger darf beim anschliessenden Umzug voranmarschieren und das Bild von Gessler präsentieren.
Knappe Entscheidung
Cornelia Küng ist die Korpsleiterin der Armbrustschützen und amtete als Schiedsrichterin. In dieser Funktion war sie heute besonders gefordert: «Über den Sieg hat heute nur ein einziger Millimeter entschieden», sagt sie lachend.
Der Fulehung ist übrigens eine Narrenfigur, deren Ursprung auf die Schlacht bei Murten 1476 zurück geht. Damals nahmen Thuner Kämpfer den Hofnarren von Karl dem Kühnen gefangen. Dieser wird mittlerweile Fulehung genannt und ist die berühmteste Figur des Thuner Volksfests.