Garderoben-Zoff bei Kleiderkette Zara endet mit Tränen
Am Wochenende kommt es in einer Zürcher Zara-Filiale zu wüsten Szenen. Eine Kundin macht einer Angestellten Vorwürfe und wirft sogar Kleidung nach ihr.
Das Wichtigste in Kürze
- In einer Zürcher Filiale der Kleiderkette Zara kommt es am Wochenende zu einem Streit.
- Eine Kundin beschimpft eine Angestellte auf Englisch und wirft sogar Kleider nach ihr.
- Laut Unia schwindet der Respekt für Verkaufspersonen.
Unglaubliche Szenen am Wochenende im Kleidergeschäft Zara in Zürich! Nau.ch-Leserin T.M.* aus Dietikon ZH erlebt hautnah mit, wie eine Verkäuferin und eine aufgebrachte Kundin in einen Streit geraten.
Es wird sogar handgreiflich: Die Kundin wirft der Mitarbeiterin einen Stapel Kleider ins Gesicht.
Die wüsten Minuten hält M. auf Video fest. «Ich helfe hier gerade allen», behauptet die Kundin. Die verzweifelte Mitarbeiterin wehrt sich: «Ich arbeite durchgehend.»
«Das ist Ihr Job!», so die Kundin. Der Gipfel: «Kündigen Sie doch Ihren Job, wenn Sie ihn nicht mögen!»
Augenzeugin M. erzählt gegenüber Nau.ch: «Die Situation eskalierte. Die Mitarbeiterin war am Ende in Tränen aufgelöst.»
Zara-Mitarbeiterin wird mit Kleidung beworfen
Die Kleiderkette Zara will sich auf Anfrage nicht zur Attacke äussern.
Für die Gewerkschaft Unia sind die Szenen aber eine Bestätigung eines immer grösser werdenden Problems: Der Personalmangel.
«Anstatt zusätzlich Sicherheitsleute einzustellen, macht es mehr Sinn, genügend Personal einzuplanen», sagt Elisabeth Fannin, Sprecherin der Arbeitnehmergewerkschaft.
«Diese könnten die anfallenden Arbeiten in sinnvoller Art erledigen und die Kundinnen und Kunden freundlich und souverän bedienen. Doch ein grosses Problem im Detailhandel ist, dass es in den Läden nicht genug Personal hat», erklärt sie weiter.
In diesem Fall kritisiert sie jedoch auch das Verhalten der Kundin. «Hier liegt das Problem besonders bei der Haltung der Kundin, die die Verkäuferin respektlos behandelt», so Fannin. Die Verkäuferin verdiene viel mehr Respekt für ihre harte Arbeit — sei es auf finanzieller oder menschlicher Ebene.
Wenn es zu solch einem Vorfall kommt, sieht die Mediensprecherin der Unia auch den Vorgesetzten in der Verantwortung.
Diese müsse der Kundin deutlich zeigen, dass dieses Verhalten im Geschäft nicht erwünscht sei. Dazu müsse die Verkäuferin die Unterstützung und Wertschätzung ihrer Vorgesetzten spüren – dies sei jedoch oft nicht der Fall.
Augenzeugin M. bläst ins gleiche Horn: «Der Verkäuferin eilte niemand zur Hilfe. Sie tat mir leid.»
*Name der Redaktion bekannt