Nach Coronaboom: Detailhandel muss Umsatzrückgang hinnehmen
Die Umsätze im Detailhandel sind 2022 nach einem Coronaboom wieder gesunken. Sie sind aber immer noch über den Werten von vor der Pandemie.
Das Wichtigste in Kürze
- Dank der Lockdowns erlebten Detailhändler während der Corona-Pandemie einen Boom.
- Grund: Statt ins Restaurant zu gehen, wurde vermehrt zu Hause gekocht.
- Damit ist jetzt Schluss, wie eine Studie zeigt.
Die Umsätze sind im Jahr 2022 im Schweizer Detailhandel wieder gesunken. Zuvor sorgte ein Coronaboom zwei Jahre lang für volle Kassen. Dies geht aus einer Studie der Credit Suisse und des Beratungsunternehmens Fuhrer & Hotz hervor.
«Nach wie vor lagen die Detailhandelsumsätze aber über den Werten vor der Pandemie.» Das hiess es anlässlich der Präsentation der Studie am Mittwoch vor den Medien in Zürich.
Detailhandel: Food-Segment profitierte von Pandemie
Besonders jene Segmente, die von den Umständen der Pandemie profitiert hätten, hätten ohne diese Sondereffekte an Umsatzwachstum eingebüsst. Dazu gehörte allen voran der Bereich Nahrungsmittel und Haushaltswaren (im Branchenjargon «Food-/Near-Food» genannt.
Die Nahrungsmittelverkäufe hatten in der Pandemie stark zugelegt: Die Menschen hatten selber gekocht, als die Restaurants während der Lockdowns geschlossen waren. Mit dem Ende der Coronabeschränkungen gehen die Leute wieder vermehrt auswärts speisen.
Einkaufstourismus hat zugenommen
Das Nicht-Lebensmittel-Segment habe sich im vergangenen Jahr vergleichsweise besser gehalten, gestützt durch den Nachholkonsum, insbesondere im Bereich Freizeit. Das schrieben die CS-Ökonomen.
Der Einkaufstourismus habe zwar wieder angezogen, sei aber nicht nach oben geschnellt. «Dies ist insofern überraschend, als der Schweizer Franken sich gegenüber dem Euro im vergangenen Jahr deutlich aufgewertet hat.» Somit sei die Kaufkraft von Schweizern im Ausland gestärkt worden.