GC pflegt Freundschaft zu Chemnitz-Ultras
Die Gewalt in Chemnitz (D) nimmt kein Ende. Nun zeigt sich: Die Kontakte der Rechtsradikalen reichen bis nach Zürich. Die GC-Fan-Kurve distanziert sich.
Das Wichtigste in Kürze
- In Chemnitz (D) kommt es seit einer Messerstecherei zu Rechtsextremen-Demos.
- Zwischen den Chemnitz-Ultras und GC gibt es eine Verbindung.
- Die GC-Fankurve distanziert sich.
Seit Tagen kommt es im deutschen Chemnitz zu Ausschreitungen, nachdem bei einem Stadtfest ein 35-jähriger Deutscher getötet worden war. Zwei Männer aus Syrien und Afghanistan sitzen deswegen in U-Haft.
Zu den Unruhen angestachelt hat die rechtsradikale Ultragruppierung Kaotic Chemnitz. Auf Facebook schrieb sie: «Unsere Stadt – Unsere Regeln». Ein Mob von etwa 800 Personen strömte daraufhin los, um Jagd auf ausländische Personen zu machen.
Nun zeigt sich, dass die rechtsradikalen Gruppen aus Chemnitz auch mit GC-Fans in Kontakt stehen. In einem Facebook-Eintrag vom vergangenen Dezember dankt Kaotic Chemnitz für die Unterstützung aus Zürich: «Beste Grüsse gehen noch raus an die Jungs aus Cottbus, Zürich, Dortmund, Zwickau und Dresden», steht dort geschrieben.
Chemnitz-Schläger halfen GC-Fans bei Strassenschlacht in Zürich
In erster Linie besteht aber ein Austausch zu den Ultras Chemnitz 99, welche im Vergleich zu Kaotic Chemnitz gemässigt sind. Zwischen ihnen und der GC-Fangruppe Blue White Bulldogs besteht eine jahrelange Freundschaft, wie auch das Bundesamt für Polizei (Fedpol) gegenüber dem «Tages-Anzeiger» bestätigt. Im Oktober 2017 etwa unterstützten Schläger aus Chemnitz gewalttätige GC-Fans in einer Strassenschlacht gegen FCZ-Hooligans.
Sektor IV, das selbst ernannte «Sprachrohr der GC-Kurve», bestreitet Verbindungen zur radikalen Fanszene nach Chemnitz gegenüber der Zeitung. Es bestünden zwar Freundschaften zwischen einzelnen GC-Fans und Fussballanhängern aus Chemnitz. «Letztere stehen jedoch in keinster Verbindung zu den rechtsradikalen Ultragruppierungen.» Rassisten würden in der GC-Kurven nicht geduldet.