Gegen Coronavirus: Kanton Zürich impft offiziell Ausserkantonale
Obwohl der Kanton Zürich im Impfen gegen das Coronavirus das Schlusslicht ist, heisst er nun Ausserkantonale willkommen. Will Zürich die Statistik aufhübschen?
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Montag dürfen sich in Zürich Menschen aus anderen Kantonen offiziell impfen lassen.
- Der Kanton ist das Schlusslicht der Schweizer Impfkampagne.
- Zürich will die BAG-Statistik damit aber nicht aufwerten, heisst es.
Lange galt Zürich beim Verimpfen der Vakzine gegen das Coronavirus als Schnecke unter den Kantonen. In letzter Zeit konnte der bevölkerungsreichste Kanton im Vergleich aufholen – das Schlusslicht ist er aber weiterhin.
Und seit Montag dürfen offiziell Ausserkantonale gegen das Coronavirus geimpft werden, berichtet die «Limmattaler Zeitung». Zürich wehrte sich monatelang gegen den Impftourismus. Andere Kantone bekundeten weniger Probleme damit, auch weil das BAG den Impftourismus nicht verboten hat.
Aus Zürich hiess es, wer nicht im Kanton wohne, werde abgewiesen. In der Stadt Dietikon sei dies aber nie vorgekommen, sagt Gesundheitsvorsteher Heinz Illi gegenüber der Zeitung. «Wir müssen nicht Polizei spielen.»
Zürich empfiehlt: Impft im eigenen Kanton gegen Coronavirus
Der Kanton will jetzt garantieren, dass weiterhin alle eingeplanten Dosen verimpft werden. Der Schritt, Ausserkantonale willkommen zu heissen, sei erfolgt, nachdem das BAG dem Kanton grössere Liefermengen in Aussicht gestellt habe. Das sagt eine Sprecherin der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürichs.
Der Kanton Zürich empfehle aber weiterhin: «dass ausserkantonal wohnhafte Personen zuerst die Möglichkeiten für eine Impfung in ihrem Wohnkanton prüfen».
Die Vermutung, dass der Kanton seine Statistik aufwerten will, lässt sich schnell widerlegen. Die geimpften Personen werden im Kantons ihres Wohnsitzes erfasst. Auch, wenn sie das Vakzin in Zürich verabreicht erhalten haben, sagt die Sprecherin gegenüber der Zeitung.