Gegner warnen vor negativen Folgen eines Vaterschaftsurlaubs
Das Referendumskomitee präsentierte am Dienstag vor den Medien seine Argumente gegen die vom Parlament verabschiedete Vorlage.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Referendumskomitee bezeichnet die Befürworter als «Lohndiebe».
- Sie warnen vor negativen Auswirkungen wie Arbeitsplatzverluste.
- Am 27. September findet die Abstimmung über den zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub statt.
Einen Vaterschaftsurlaub könne sich die Schweiz nicht leisten. Vertreter der SVP, FDP und CVP sowie Gastrosuisse und der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) warnen vor möglichen Folgen wie: Arbeitsplatzverlust, Überforderung der Sozialwerke und Verlust der elterlichen Verantwortung.

Das überparteiliche Komitee, welches das Referendum ergriffen hatte, präsentierte am Dienstag vor den Medien seine Argumente. Die Gegner eines zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub bezeichnen die Befürworter als «Lohndiebe».
Mehrkosten von 500 bis 900 Millionen Franken
Alle Arbeitnehmende müssten mehr von ihrem Lohn abgeben «für zusätzliche Ferientage für einige wenige», heisst es in der Mitteilung. Ein von der Allgemeinheit bezahlter staatlicher Vaterschaftsurlaub sei teuer und in Anbetracht der Corona-Wirtschaftskrise unverantwortlich und riskant.
Neben den direkten Kosten von 230 Millionen Franken verursacht der Vaterschaftsurlaub laut den Gegnern in den Betrieben indirekte Mehrkosten. Diese belaufen sich von 500 bis 900 Millionen Franken, belegt eine vom Bund in Auftrag gegebene Studie.

KMU-Betriebe können den Vaterschaftsurlaub weder organisatorisch noch finanziell stemmen, warnt das Gewerbe. Gerade für Kleinbetriebe sei der staatliche Vaterschaftsurlaub verheerend.
Das Volk stimmt am 27. September über die Änderung des Erwerbsersatzgesetzes ab, mit welcher der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub geregelt würde.