Gemeinden gefordert: Elterntaxis machen «gefährliches Verkehrschaos»

Katharina Lehmann
Katharina Lehmann

Köniz,

Elterntaxis sorgen auch im Kanton Bern oftmals für gefährliche Verkehrssituationen. Immer mehr Schulen setzen deshalb Massnahmen zur Regulierung ein.

Schüler Auto
Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Das führt zu Verkehrschaos vor den Schulen und gefährdet die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Schulen im Kanton Bern ergreifen Massnahmen gegen Elterntaxis.
  • Das soll die Sicherheit der Kinder erhöhen und das Verkehrschaos lösen.

Das Elterntaxi wird an vielen Berner Schulen als bequemes Transportmittel verwendet. Allerdings führt der dadurch zunehmende Verkehr zu ernsten Sicherheitsbedenken.

Bringst du dein Kind mit dem Auto zur Schule?

Viele Gemeinden im Kanton Bern reagieren deshalb und ergreifen unterschiedliche Massnahmen, um das Verkehrschaos zu bekämpfen und die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten.

«Gefährliches Verkehrschaos vor dem Schulgelände»

Beim Schulhaus Blindenmoos in Köniz BE wurde kürzlich ein Pilotprojekt gestartet. Direkt vor dem Schulhaus gilt neu ein Fahrverbot. Falls ein Kind per Auto zur Schule gebracht werden muss, gibt es etwas weiter entfernt neu zwei Halteplätze: die sogenannte «Kiss & Ride»-Zone. Dort ist ein kurzer Stopp erlaubt.

Das Phänomen der Elterntaxis ist nicht nur auf Köniz BE beschränkt. Auch andere Berner Gemeinden kämpfen mit Herausforderungen.

Eltern-Taxi Schule
Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule: das sogenannte «Elterntaxi». (Archivbild) - keystone

Die beiden Emmentaler Ortschaften Burgdorf und Hasle haben bei den Schulen Halteverbote installiert oder solche in Planung gegeben, wie die «Berner Zeitung» berichtet.

In Heimberg belässt man es vorerst beim Appell, die Kinder zu Fuss in die Schule zu schicken. In einem zuletzt von der Schulleitung verschickten Brief an die Eltern hiess es: «Autos führen vor Schulbeginn und vor dem Mittag häufig zu einem unnötigen, unübersichtlichen und gefährlichen Verkehrschaos vor dem Schulgelände.»

In Langenthal erarbeitet man derzeit ein Mobilitätskonzept, um dem Problem der Elterntaxis vorzubeugen.

Fahrmanöver Schüler
Die vielen Autos und teilweise waghalsigen Fahrmanöver können für Schülerinnen und Schüler sehr gefährlich werden. (Symbolbild) - keystone

Allerdings ist man nicht überall überzeugt, dass Verkehrsregelungen für Elterntaxis etwas bringen. Das Tiefbauamt des Kantons Bern sieht beispielsweise die Einführung der «Kiss & Ride»-Zone in der «Berner Zeitung» kritisch: «Wir fragen uns, ob das Angebot einer Haltezone nicht eher fördert, dass Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren.»

Kantonale Regelung kein Thema

Positiv sei am Ansatz hingegen, dass durch eine solche Haltezone gefährliche Verkehrssituationen vor den Schulhäusern vermindert werden könnten.

Trotz zunehmender Diskussionen um Elterntaxis sei eine kantonale Regelung bisher kein Thema. Zuerst «müsste national eine Vereinheitlichung der Anforderungen und Kennzeichnung erfolgen».

Kommentare

User #4840 (nicht angemeldet)

So fängt die Unselbstständigkeit an. Sie haben bis zum Erwachsenenalter Defizite was es zum Problem für die Arbeitswelt macht...die Lehrlinhe taugen nicht mehr soviel wie früher

User #3471 (nicht angemeldet)

Wir vom Dorf gingen zu Fuss zur Schule. Kinder von abgelegenen Höfen durften mit dem Velo. Auf dem Schulweg begleiteten wir uns gemeinsam und hatten eine Menge Spass. Auf dem Weg gab es noch einen Laden, wo Es für fünf Rappen Süssigkeiten gab und auf dem Heimweg sammelte ich noch ein bisschen Gras und Kräuter für unsere Meerschweinchen. Wir hatten auch eine Kuhwede mitten im Dorf.

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