Gericht Bülach verhandelt Fall des ertrunkenen Katers Streifli
Ein Pool-Besitzer steht wegen fahrlässiger Tierquälerei vor Gericht, nachdem ein Kater in seinem ungesicherten Pool ertrank.
Am Bezirksgericht Bülach geht es heute Donnerstag um den roten Tigerkater Streifli, der im Jahr 2021 im Pool eines Nachbarhauses ertrank. Die Staatsanwaltschaft fordert für den Pool-Besitzer eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tierquälerei, weil der Pool nicht abgedeckt war.
Der 62-Jährige soll wegen fahrlässiger Tierquälerei zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu 360 Franken verurteilt werden, dies bei einer Probezeit von zwei Jahren. Er habe es unterlassen, seinen Pool abzudecken oder eine Ausstiegshilfe zu montieren. Solche Vorkehrungen zu treffen, wäre ihm ohne Weiteres zumutbar gewesen, schreibt die Staatsanwaltschaft in der Anklageschrift.
Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft gar keine Anklage erheben wollen. Die Halter von Kater Streifli rekurrierten jedoch gegen die so genannte «Nichtanhandnahmeverfügung» und erhielten vor Obergericht Recht.
Halter wehren sich
Es kam zum Schluss, dass strafrechtliches Verhalten nicht ausgeschlossen werden kann. In der Schweiz gibt es bisher keine gesetzliche Regelung, die das Abdecken von Pools oder das Anbringen einer Ausstiegshilfe vorschreibt, um den qualvollen Ertrinkungstod von Tieren zu verhindern. Es ist den Pool-Besitzerinnen und -Besitzern überlassen, welche Massnahmen sie ergreifen wollen.
Der Zürcher Kantonsrat überwies im Sommer jedoch einen Vorstoss, der von der Regierung eine entsprechende Regelung fordert.