Gestohlene Medikamente aus Griechenland wurden in Zug gehandelt

In Griechenland wurden mehrere Personen verhaftet, die teure Krebsmedikamente stahlen und weiterverkauften. Die Spuren führen auch in die Schweiz.

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Verschiedene Medikamente liegen auf einem Haufen. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine griechische Bande hat Medikamente gestohlen und weiterverkauft.
  • Dabei verloren die teuren Krebsmedikamente teils ihre Wirkung.
  • Eine Zuger Firma soll die Medis weiterverkauft und dabei Millionen verdient haben.

Eine griechische Bande erbeutete über Jahre teure Krebsmedikamente aus Klinikapotheken. Die Gauner verkauften die hochsensiblen Pharmazeutika weiter, auch in die Schweiz. Im Visier der griechischen Ermittler: Eine Zuger Pharma-Handelsfirma.

Die Schweizer Firma, gemäss Recherchen von «10vor10» handelt es sich um die Hadicon AG in Zug, stand in engem Kontakt mit dem Kopf der Bande. Heute Donnerstagmorgen durchsuchte die Kapo Zug den Firmensitz zusammen mit der Heilmittelaufsicht Swissmedic. Ob es dabei zu Festnahmen kam, ist nicht bekannt.

Wirksamkeit der Medikamente beeinträchtigt

Wie die griechischen Ermittler zeigen konnten, entwendeten die Personen jahrelang Medikamente, ohne dabei sachgemäss vorzugehen: So lagerte die Bande die Medikamente auf dem Athener Fischmarkt zwischen, transportierte sie in Koffern weiter. Dabei wurde die Kühlkette unterbrochen, was vor allem bei Krebsmedikamenten die Wirkung reduziert oder gar zerstört.

Ob ein Teil der gestohlenen Medikamente auch in die Schweiz gelangt sind, ist derzeit unklar. Die Untersuchungen der griechischen Behörden zeigen jedoch, dass Hadicon die Arzneien in andere Länder – darunter Deutschland – weiterverkaufte. Dabei verdiente die Zuger Firma Millionen von Franken. 2014 hat die Firma angeblich für 1,7 Millionen Euro gestohlene Medikamente gekauft.

Pharma-Handelsfirma ist bekannt

Die Hadicon AG geriet bereits 2012 in die Schlagzeilen. Damals war sie in den Handel mit gefälschten Krebsmedikamenten verwickelt, es konnte jedoch keine Schuld nachgewiesen werden. Dennoch hat die Firma nach wie vor über eine Betriebsbewilligung der Heilmittelaufsicht Swissmedic. Weder die Firma, noch der beschuldigte Geschäftsführer haben sich bisher zu den Vorwürfen geäussert.

Während des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung. Swissmedic will die heute sichergestellten Unterlagen nun auswerten.

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