Die Modekette Orsay plant, alle 11 Filialen in der Schweiz zu schliessen. Dies bedeutet auch die Entlassung von 55 Angestellten.
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Eine Kundin schaut sich Kleider an: Das deutsche Modeunternehmen Peter Hahn plant eine Neuausrichtung uns stellt einen Antrag auf Insolvenz. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz werden alle Orsay-Filialen demnächst schliessen.
  • Dies obwohl die Modekette staatliche Corona-Kredite bekommen hat.
  • 55 Angestellte verlieren somit ihre Stellen.
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Die im Kleider- und Modegeschäft tätige Orsay-Gruppe will ihre 11 Filialen in der Schweiz schliessen. Dadurch verlieren 55 Angestellte ihre Stellen, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Unia am Samstag eine Meldung von «20 minutes» bestätigte.

Die ersten Angestellten hätten am Samstag die Entlassungbriefe erhalten, sagte Arnaud Bouverat auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bestätigte ebenso, dass Orsay in den Genuss von staatlichen Corona-Hilfsgeldern gekommen sei.

Bei der Geschäftsleitung der Ditres AG in Basel, die in der Schweiz das Unternehmen vertritt, wollte niemand Stellung nehmen. Dort verweist man auf das deutsche Mutterhaus. Orsay gehört zur grossen Familienunternehmensgruppe Mulliez und hat seinen Sitz im baden-württembergischen Willstätt. Orsay hat bis am Samstagnachmittag nicht auf Anfragen zur angeblichen Schliessung reagiert.

Keine Erklärung für Angestellte

Am Wochenende sollten sämtliche Verkaufsstellen in der Schweiz mit einem Sticker «Wir schliessen» versehen werden. «Wir haben die Kleber am Freitagmorgen per Post im Laden erhalten, ohne die geringste Erklärung». So sagte ein Mitarbeiter zu «20 minutes». Dies sei weder professionell noch respektvoll gegenüber dem Personal.

Die Gewerkschaft Unia forderte von Orsay einen Sozialplan für die Angestellten. Doch aufgrund der reduzierten Anzahl der Beschäftigten besteht in der Schweiz keine gesetzliche Verpflichtung zur Anwendung eines solchen Plans.

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