Glarner Stimmvolk nimmt viel Geld in die Hand

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Glarus,

Die Glarner Landsgemeinde stimmt für eine teure Erweiterung der Berufsfachschule und ein neues Veloweggesetz.

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Die Glarner Landsgemeinde. (Archivbild) - sda - Keystone-SDA/ Jara Uhricek

Die Glarner Landsgemeinde hat einen bestehenden Baukredit zusätzlich erhöht, um aus einer normalen Turnhalle eine Wettkampfshalle zu machen. Ausserdem stimmten die Anwesenden dem neuen Veloweggesetz zu, das bis in 20 Jahren attraktivere Velowege schaffen soll. Das letzte der insgesamt sieben Traktanden sorgte für die grösste Diskussion. Es ging um den 35,6 Millionen Franken teuren Erweiterungsbau der Berufsfachschule Ziegelbrücke.

Wie an keiner Urne möglich, können an der Glarner Landsgemeinde spontan Abänderungsanträge gestellt werden. Ein solcher wurde in diesem Fall dem Kantonsparlament und der Regierung zum Verhängnis. Christian Büttiker (SP) forderte im Zuge der Erweiterung die Anhebung des Turnhallendachs um zehn Meter für 1,7 Millionen Franken. Damit würde diese Halle als einzige im Kanton wettkampftauglich.

Überraschende Zustimmung zur Dacherhöhung

Der Ausgang der Abstimmung überraschte denn auch die anwesenden Stimmberechtigten. Ein Raunen ging durch die Menge, als klar wurde, dass der Baukredit auf 37,3 Millionen Franken aufgestockt wird. Knapp kam der Antrag der Behörden bei den Velowegen durch. Auch da wurde ihnen ein anderer Antrag gefährlich.

Die GLP verlangte eine Anpassung der Umsetzungsfrist. Der Netzplan für die Velowege sei bis 2027 zu erstellen und bis 2035 umzusetzen. Die Bundesvorgaben wären damit verkürzt worden. Dieser forderte Netzpläne innert fünf und deren Umsetzung innert 20 Jahren.

Spannungen bei Wahl des neuen Landammanns

Für eine spezielle Situation sorgte die Wahl des neuen Landammanns (Regierungspräsident). Wie üblich können geeignete Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Publikum gerufen werden. Turnusgemäss war für die kommende Amtsdauer Kaspar Becker (Mitte) an der Reihe.

Er musste jedoch auf Wunsch eines Stimmberechtigten gegen seinen Regierungskollegen Andrea Bettiga (FDP) antreten, der dann jedoch rief, dass er nicht antreten wolle. Etwas, was es seit mehreren Jahren nicht gegeben habe, sagte der ehemalige Landammann Benjamin Mühlemann (FDP). Becker stand im Vorfeld oft in der Kritik. Er musste sich dem Vorwurf stellen, zu wenig gegen die Wölfe im Kanton zu unternehmen.

Kontroverse Themen prägen Glarner Landsgemeinde

Auch die oft kritisierte und verkehrsbelastende neue Strasse «Querspange» in Netstal eröffnete er als Baudirektor. Ab Montag amtet Becker jedoch als Bildungsdirektor. Er wechselte nach der Wahl von Thomas Tschudi (SVP) das Departement.

Trotz der kleinen Irritation zu Beginn wurde Becker schliesslich doch mit grosser Mehrheit zum Landamman gewählt. Bettiga ist nun sein Vize. Zu Gast war in diesem Jahr der neu gewählte Bundesrat Beat Jans (SP). Es sei sehr eindrücklich gewesen, wie die Glarnerinnen und Glarner ihre Geschäfte im Ring behandelt und beschlossen hätten.

Anders als in den vergangenen Jahren war keine befreundete Kantonsregierung zu Gast, sondern die Landesregierung des Fürstentums Liechtenstein. Zu ihnen gesellten sich der Glarner Bundesrichter Yves Rüedi und die beiden Divisionäre Rolf A. Siegenthaler und Willy Brülisauer.

Kommentare

User #6009 (nicht angemeldet)

Wie die doch flexibel sind, die vermeintlichen Hinterwäldler.... Ob's jedoch wirklich jeder verstanden hat um was es geht, oder die Hörgerätbatterien doch zu schwach waren, sei dahingestellt.

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