Graubünden streicht 170 Plätze für Asylsuchende
Graubünden verzeichnet weniger Asylgesuche. Anlass um insgesamt 170 Unterkunftsplätze zu streichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Graubünden schliesst zwei Asylzentren mit je 60 Plätzen.
- Die Asylzahlen gingen im letzten Quartal 2017 um 100 zurück.
Der Kanton Graubünden schliesst im Verlauf der nächsten zwölf Monate drei Asylzentren mit insgesamt 170 Plätzen ersatzlos. Grund sind sinkende Zahlen der dem Kanton zugewiesenen Asylsuchenden.
Geschlossen werden die beiden vom Kanton betriebenen Transitzentren in Splügen GR im Hinterrheintal und in Schluein GR im Bündner Oberland mit je 60 Plätzen, wie das Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit heute Montag mitteilte. Das Zentrum Pratigiana in Splügen wird im ersten Quartal 2019 zugehen, das Zentrum Löwenberg in Schluein macht seine Türen nach 30-jährigem Betrieb Ende September 2019 zu.
Stark zurückgehende Asylzahlen
Schon Ende Oktober beendigt der Kanton den Leistungsauftrag mit einer privat betriebenen Gruppenunterkunft in Valchava GR im Münstertal. Faktisch bedeutet das ebenfalls die Schliessung dieses Asylzentrums mit 50 Plätzen.
Von der Schliessung der beiden kantonalen Zentren sind sieben Betreuerinnen und Betreuer betroffen sowie fünf Lehrerinnen und Lehrer. Ihnen werden im Rahmen von natürlichen Fluktuationen Stellen an anderen Standorten angeboten.
Hintergrund der Schliessungen sind die zurückgehenden Asylzahlen. Den Höhepunkt markierte das Jahr 2015, als Graubünden 1121 Asylsuchende zugewiesen wurden. Dieses Jahr waren es bis Ende August 223 zugewiesene Personen. Die Zahl der in Kollektivunterkünften untergebrachten Personen ging seit dem letzten Quartal 2017 um rund 100 auf noch 726 zurück. Damit sind diese Zentren derzeit zu 73 Prozent belegt.