Greta Thunberg: Kinder wollen wegen Klima nicht mehr fliegen
Was, wenn ein Kind aus Klimagründen nicht in die Ferien fliegen will? Experten raten eine gemeinsame Ferienplanung. Dies kann sich auch finanziell lohnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei klimabewussten Kindern wird Fliegen zunehmend zum No-Go.
- Experten raten bei gemeinsamen Familienferien, die Kinder frühzeitig einzubeziehen.
- Kinder sollen zu ihrer Überzeugung stehen.
Es ist der Herbstferien-Ärger schlechthin für Eltern: Die Koffer sind gepackt, das Ticket liegt bereit, doch das Kind will nicht mit in die Ferien reisen. Ein Kompromiss oder ein Machtwort der Eltern kann dann eventuell Abhilfe schaffen.
Doch was, wenn der Grund des Kindes gar nicht so abwegig ist? Nau.ch weiss von Fällen, wo Kinder sich strikt wehren, in die Ferien zu fliegen. Dies, obwohl das Flugticket schon gebucht ist.
Grund: das Klima. Seit Teenie-Idol Greta Thunberg (18) mit ihren freitäglichen Streiks auf die Strasse geht, wird gerade bei Jungen oft übers Klima diskutiert.
Das klimaschädliche Fliegen scheint bei Kindern zunehmend keine Option mehr zu sein – schliesslich geht es um ihre Zukunft.
Dass Zukunftsängste stark zugenommen haben, vor allem in Bezug aufs Klima, sei unbestritten, sagt Jan Schlink von Pro Juventute. Jugendliche haben hier einen «guten Grund», und diesem müsse mit Argumenten oder mit einem Kompromiss begegnet werden. «In dem Fall hilft es, das Gespräch auf eine sachliche Ebene zu holen und zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen.»
Dass das Klima Anlass zu Diskussionen in der Familie gebe, weiss auch Marianne Peyer vom Sorgentelefon für Kinder.
Generell sei zu empfehlen, dass jegliche Themen, welche ein Kind beschäftigen, angesprochen werden – auch, damit sich das Kind ernst genommen fühlt. Es lohne sich, diese Zeit zu investieren, «da sich dadurch das Band und das Vertrauen zwischen Kind und Eltern verstärkt».
Kinder in Ferienplanung einbeziehen kann sich lohnen
Bei der Ferienplanung wie auch bei anderen Bedürfnissen sei wichtig, dass man die Kinder und Jugendlichen ernst nimmt, sagt Schlink. Man müsse ihre Beweggründe zu verstehen versuchen und gemeinsam mit ihnen entscheiden.
Und Peyer ergänzt: Verschiedene mögliche Optionen für die Ferien könnten besprochen werden. Dem Kind könne erklärt werden, dass seine Meinung so weit wie möglich berücksichtigt werde, am Schluss jedoch die Eltern entscheiden – etwa auch aufgrund der Finanzen.
Jedoch zeigt sich laut Peyer oft, «dass gerade die Kinder vielleicht eine billigere Lösung bevorzugen. Ohne viel Programm, sondern mit mehr freier Familienzeit».