Greta Thunberg: Schweizer Klima-Aktivisten stehen hinter ihr
Jüngst erhob Greta Thunberg erneut den Vorwurf, dass Israel einen Völkermord begehe. Klimastreik Schweiz bekundet derweil Solidarität mit der Aktivistin.
Das Wichtigste in Kürze
- Greta Thunberg hat Israel bereits im Oktober vorgeworfen, einen Völkermord zu begehen.
- In einem Meinungsbeitrag hat sie diesen Vorwurf nun erneut hervorgehoben.
- Klimastreik Schweiz stehe hinter Thunberg und verurteile die «mediale Hetze» gegen sie.
Greta Thunberg und andere Aktivisten und Aktivistinnen von Fridays for Future Schweden werfen Israel vor, einen Völkermord zu begehen. In einem Beitrag schreiben sie zwar, dass die islamistische Hamas bei «einem schrecklichen Angriff israelische Zivilisten ermordet» habe, aber: Die «anhaltenden Kriegsverbrechen Israels» würden dadurch nicht legitimiert.
Das steht in einem Kommentar, der im schwedischen «Aftonbladet» und im britischen «Guardian» publiziert wurde. Und weiter: «Völkermord zu begehen, ist weder Selbstverteidigung noch in irgendeiner Weise verhältnismässig.»
Thunberg und ihre Mitverfasserinnen und -verfasser betonten, sie sprächen nur für Fridays for Future in Schweden. Die Organisation habe sich immer zu Wort gemeldet, wenn Menschen leiden müssten oder getötet würden. Dabei sei egal, ob es in Kurdistan oder in der Ukraine geschieht und sie werde auch jetzt nicht schweigen.
Klimastreik Schweiz solidarisiert sich mit Greta Thunberg
Klimastreik Schweiz, die sich als Teil der internationalen FFF-Bewegung versteht, äusserte sich bislang eher zurückhaltend. Auf Anfrage von Nau.ch nimmt die Bewegung nun Stellung.
Klimastreik Schweiz könne nicht beeinflussen, was andere Länder-Bewegungen oder Einzelpersonen sagen, heisst es. Bezüglich des Israel-Konflikts seien die Positionen der Schweizer Bewegung aber unverändert geblieben.
Am 25. Oktober äusserte sie sich auf X (ehemals Twitter) wie folgt: «Wir verurteilen den Angriff der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung. Wir verurteilen die andauernde Gewalt der Regierung Israels gegen die palästinensische Zivilbevölkerung.»
Zudem forderte sie in dem Post einen Waffenstillstand und betonte, dass die Zivilbevölkerung leidtragend sei. Zudem hob sie hervor, sich gegen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus zu stellen.
Greta Thunberg wird seit Kriegsausbruch immer wieder Antisemitismus vorgeworfen. Zum Beispiel, als sie mit einer Krake posierte – einem antisemitischen Symbol. Klimastreik Schweiz stellt sich nun aber hinter die schwedische Aktivistin – obwohl man offensichtlich anderer Meinung ist.
«Wir können nicht beeinflussen, was sie sagt und tut», betont Klimastreik Schweiz. Aber: «Wir bekunden unsere Solidarität mit Greta und verurteilen die aktuelle mediale Hetze gegen sie.»
Die Bewegung gibt zu bedenken, dass das Kernthema von Klimastreik Schweiz die Klimakrise sei. «Es ist normal, dass innerhalb einer Bewegung zu anderen Themen unterschiedliche Meinungen existieren. In der Schweiz haben wir klar unsere Positionen kommuniziert.»